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DOI: 10.1055/s-2007-985292
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Verantwortliche Gene identifiziert - Bis zu 70 % der genetischen Ursachen des Typ-2-Diabetes erklärbar
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
16. Juli 2007 (online)
- Vier Genloci sind mit dem Diabetesrisiko assoziiert
- Gibt es bald einen Gentest zur Risikoevaluation?
- Literatur
Wissenschaftler des Imperial College London haben die wichtigsten Gene abgebildet, die für den Typ-2-Diabetes verantwortlich sind. Die Ergebnisse der aktuellen Studie können bis zu 70 % der genetischen Ursachen für diese Erkrankung erklären.
#Vier Genloci sind mit dem Diabetesrisiko assoziiert
Dafür verglich das britisch-kanadische Team den genetischen Aufbau von 700 Personen mit Diabetes mellitus Typ 2 und einer entsprechenden Familienanamnese mit 700 gesunden Probanden [1]. So konnten sie vier Bereiche auf der genetischen Landkarte identifizieren, die mit dem Diabetesrisiko zusammenhängen. Anschließend überprüften sie die Ergebnisse anhand der Daten von weiteren 5 000 Diabetikern.
Insgesamt untersuchten die Wissenschaftler fast 400 000 Mutationen. Eine entscheidende Mutation fand sich in SLC30A8, einem Zink-Transportergen, das eine wichtige Rolle bei der Insulinsekretion aus den Betazellen spielt. Wichtige Mutationen konnten die Wissenschaftler auch in Genen identifizieren, denen sie eine Rolle bei der Entwicklung oder in der Funktion von Betazellen zuweisen (IDE-KIF11-HHEX oder EXT2-ALX4).
#Gibt es bald einen Gentest zur Risikoevaluation?
Nach Ansicht von Prof. Philippe Froguel, London (UK), rücken diese Ergebnisse einen Gentest zur Feststellung des Diabetesrisikos in den Bereich des Möglichen. "Können wir jemandem sagen, dass er über eine genetische Prädisposition verfügt, hat der Betroffene eine viel größere Bereitschaft, zum Beispiel seine Ernährungsgewohnheiten zu verändern", meinte er. Zusätzlich könne das Wissen um diese genetischen Mutationen helfen, neue Behandlungsansätze zu entwickeln.
pte
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