Ärzte sollten bei Patienten mit grippeähnlichen Symptomen nachfragen, ob sie in letzter
Zeit eine Reise in tropische Regionen unternommen haben. Es könnte sich hierbei um
eine Erkrankung an Dengue-Fieber handeln.
Epidemisches Ausmaß in Südamerika
Epidemisches Ausmaß in Südamerika
Dengue-Fieber ist eine von Mücken übertragene Virusinfektion, die sich in tropischen
und subtropischen Regionen in den letzten Jahren immer weiter ausbreitet. Vor allem
während der in weiten Bereichen des südamerikanischen Kontinents noch bis Mai andauernden
Sommerregenzeit, kommt es verstärkt zu Ausbrüchen. Aus Brasilien wurden bis Ende Januar
bereits 21444 Erkrankungen und drei Todesfälle gemeldet, wobei der Bundesstaat Mato
Grosso do Sul mit 15335 Fällen am meisten betroffen ist, gefolgt von Rio de Janeiro,
das 1284 Erkrankte meldete. 6500 Erkrankungen sind aktuell aus dem Norden Argentiniens,
der Grenzregion zu Paraguay bekannt. In dessen Hauptstadt Asuncion und Zentraldepartment
waren bis zum 8. Februar 2007 über 3000 Menschen betroffen, das entspricht bereits
einem epidemischen Ausmaß. Darüber hinaus melden von dem südamerikanischen Kontinent
Peru 150 und Bolivien 500 Erkrankungen.
Schwere Komplikationen bei Zweitinfektion
Schwere Komplikationen bei Zweitinfektion
Das Dengue-Fieber bricht zwei bis sieben Tage nach einem infektiösen Mückenstich aus
und wird von starken Kopf- und Gliederschmerzen begleitet. Nach etwa einer Woche klingen
die Symptome in aller Regel ohne Komplikationen ab. Es kann danach aber noch einige
Zeit dauern, bis das Gefühl einer allgemeinen Abgeschlagenheit überwunden ist. "Die
größere Gefahr besteht jedoch dann, wenn es irgendwann einmal zu einer zweiten Infektion
kommen sollte. Dann treten oftmals schwere Komplikationen mit Blutungen und Schocksymptomen
auf, die zum Tod führen können oder Bluttransfusionen im Gastland erfordern", erklärt
Dr. Burkhard Rieke, Tropenmediziner am CRM. Die Vorsorge und Aufklärung, um möglichst
eine Infektion zu vermeiden, ist daher besonders wichtig.
Gegen Dengue-Fieber gibt es keine Impfung. Die einzige Möglichkeit besteht darin,
Mückenstiche zu vermeiden. Dies sollte durch entsprechende Kleidung und Repellents
geschehen, die auf die Haut und Kleidung aufgetragen werden.
Quelle: Presseinformation "'Grippe' nach Tropenaufenthalt kann Dengue-Fieber sein",
herausgegeben vom Centrum für Reisemedizin, Düsseldorf