Dengue-Fieber in der Touristenregion Jalisco (Mexiko)
Dengue-Fieber in der Touristenregion Jalisco (Mexiko)
Im mexikanischen Puerto Vallarta (Region Jalisco) ist es im Januar 2007 zum Ausbruch
des Dengue-Fiebers gekommen, bei dem bisher 109 Menschen erkrankten. 20 der Betroffenen
entwickelten das hämorrhagische Dengue-Fieber. Im letzten Jahr (2006) war Puerto Vallarta
innerhalb von Jalisco die Region mit den meisten Fällen von Dengue-Fieber (1107 Erkrankungen
von 1851 in ganz Jalisco). Dies ist insofern bedeutend, da diese Region ein bekanntes
und häufig besuchtes Touristenziel ist.
Quelle: promed
Anstieg der Tollwutzahlen in China
Anstieg der Tollwutzahlen in China
In China sind in den ersten neun Monaten des Jahres 2006 nach Angaben chinesischer
Gesundheitsbehörden 2254 Menschen an den Folgen der Tollwut gestorben. Das sind 29,7
% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (2005). China ist somit nach Indien
immer noch das Land mit den zweithöchsten Fallzahlen von humanen Todesfällen aufgrund
der Tollwut. Allein im September 2006 sind in China landesweit 318 Menschen an der
Tollwut verstorben. Der steigende Trend hält in China seit mehreren Jahren an. Lagen
die humanen Todesfälle in China im Jahr 1996 noch bei 159, so waren es im Jahr 2004
bereits 2660. Im Jahr 2005 war die Tollwut in China die zweitwichtigste Todesursache
(19 %) unter den Infektionskrankheiten nach der Tuberkulose.
Als Gründe für diese Entwicklung werden verschiedene Tatsachen angeführt. Zum einen
ist in China die Zahl der Haustiere in den letzten Jahren enorm gestiegen. Zurzeit
sollen nach Schätzungen zirka 150 Millionen Hunde in China gehalten werden. Dies ist
von Bedeutung, da die meisten humanen Tollwutfälle in China durch Hundebisse zustande
kommen. Zum anderen werden Haustiere in China kaum gegen die Tollwut geimpft. Darüber
hinaus herrscht in weiten Teilen der chinesischen Bevölkerung Unkenntnis über die
Tollwut, was in vielen Fällen zu falscher Behandlung oder zu gar keiner medizinischen
Versorgung führt.
Quelle: promed, WHO
Hanta-Virus-Infektionen in China
Hanta-Virus-Infektionen in China
In der chinesischen Provinz Jiangsu sind im Januar 2007 zwei Fälle von Hanta-Virus-Infektionen
(in Guanyun und Nanjing) aufgetreten. Zum Virus-Typ wurden keine Angaben gemacht.
Es könnte sich einerseits um das mehr in ländlichen Regionen vorkommende Hantaan-Virus
(Reservoir: Apodemus agrarius) oder um das mehr in urbanen Gebieten vorhandene Seoul-Virus
(Reservoir: Rattus rattus und R. norvegicus) handeln. Die Infektionen mit dem Hantaan-Virus
verlaufen meist schwerer als die mit dem Seoul-Virus.
Quelle: promed
Häufung von Hanta-Virus-Infektionen in Argentinien
Häufung von Hanta-Virus-Infektionen in Argentinien
In der argentinischen Provinz Buenos Aires häufen sich in den letzten Monaten die
Fälle von Hanta-Virus-Infektionen. Im Jahr 2006 sind allein in dieser Region 20 Fälle
aufgetreten, die meisten davon in den letzten zwei Monaten des Jahres. In Argentinien
kommen in verschiedenen Regionen unterschiedliche Hanta-Virus-Typen vor. Das sind
beispielsweise das Andes-Virus (Westargentinien, Reservoirtier: Oligoryzomys longicaudatus),
das Andes-like-Virus Hu39694 (Zentralargentinien, Reser-voir unbekannt), das Lechiguanas-Virus
(Zentralargentinien, Reservoir: O. flavescens), das Oran-Virus (Nordwestargentinien,
Reservoir: O. longicaudatus) und das Bermejo-Virus (Westargentinien, Reservoir: O.
flavescens). In anderen südamerikanischen Ländern kommen darüber hinaus weitere Hanta-Virus-Typen
vor.
Quelle: PAHO, promed
Infektionen mit Fuchsbandwurm in Kasachstan nehmen zu
Infektionen mit Fuchsbandwurm in Kasachstan nehmen zu
In den letzten Jahren werden in Kasachstan sehr hohe Echinokokkose-Fallzahlen registriert.
Besonders stark betroffen sind beispielsweise West-Kasachstan, Almaty, Süd-Kasachstan
und die Region Zhambyl. Jährlich werden in Kasachstan landesweit etwa 2000 Menschen
behandelt (Entfernen der Zysten). Darüber hinaus sind zum Beispiel in der Region Zhambyl
50 % der Hunde mit Echinokokkus infiziert. Als Grund für diese bedenkliche Entwicklung
wird die strukturelle Verschlechterung bezüglich der veterinärmedizinischen Versorgung
und Überwachung seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1990 angesehen. Hohe
Echinokokkose-Fallzahlen sind aktuell auch aus anderen ehemaligen Sowjetrepubliken
wie beispielsweise Kirgisistan, Ukraine und Weißrussland bekannt.
Quelle: promed
Borreliose in der russischen Region Pskov
Borreliose in der russischen Region Pskov
In der nordwestlich gelegenen russischen Region Pskov, die an Weißrussland, Lettland
und Estland grenzt, sind im Jahr 2006 insgesamt 156 Menschen an der Borreliose erkrankt.
Im gesamten Vorjahr (2005) waren es in der gleichen Region demgegenüber nur 81 Fälle.
Als Grund für diese Entwicklung wird ein Anstieg der Zeckenaktivität, wahrscheinlich
bedingt durch Klimaveränderungen, wie den außergewöhnlich warmen Sommer, genannt.
Als Erreger der Borreliose sind aus Russland Borrelia burgdorferi, B. garinii und
B. afzelii bekannt. Die hauptsächlichen Vektoren sind die Zecken Ixodes ricinus und
I. persulcatus, aber auch andere Arten, wie beispielsweise Dermacentor reticulates
sind in Russland als Vektoren bekannt.
Quelle: promed
Masern in China
Masern in China
In China sind auch im Jahr 2006 wieder im Vergleich zu den Vorjahren die Masernfallzahlen
angestiegen. Besonders kritisch ist die Situation in der südlich gelegenen Stadt Guangzhou,
wo allein in den ersten elf Monaten des Jahres 2006 insgesamt 3650 Menschen an den
Masern erkrankten. Das ist ein Anstieg um 88 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum
des Jahres 2005. Es handelt sich um die höchsten Fallzahlen für diese Stadt seit 20
Jahren. Von 1978 bis 1995 sanken die Masernfallzahlen aufgrund der durchgeführten
Impfprogramme kontinuierlich. Seit 1995 steigen die Fallzahlen landesweit jedoch wieder
an. 1995 betrug die Inzidenz noch fünf Fälle auf 100000 Einwohner, bis 2005 ist sie
wieder auf zehn pro 100000 gestiegen.
Quelle: promed
Poliomyelitis in Indien
Poliomyelitis in Indien
In Indien sind im Jahr 2006 landesweit 597 Fälle der Poliomyelitis (Kinderlähmung)
aufgetreten. Im Jahr 2005 waren es demgegenüber nur 57 Erkrankungen in ganz Indien.
Die meisten der Fälle im Jahr 2006 traten in der Region Uttar Pradesh auf (hier alleine
501 Erkrankungen). Weitere Gebiete in Indien mit Poliowildvirenzirkulation und humanen
Infektionen im Jahr 2006 sind beispielsweise Bihar, Haryana, Uttaranchal, Punjab,
Maharashtra und Gujarat.
Als besonders problematisch erweist sich in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass
mehrere der Erkrankten zuvor mehr als viermal gegen Polio geimpft wurden. Es könnte
hierbei beispielsweise möglich sein, dass die Lagerung der Impfstoffe (Kühlkette:
Temperatur nicht höher als 8°C) nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Eventuell
hat es bei den Patienten zum Zeitpunkt der Impfung aber auch Enterovirusinfektionen
gegeben, sodass spezifische zelluläre Rezeptorstellen nicht verfügbar waren und dementsprechend
keine Immunität aufgebaut werden konnte.
Quelle: WHO, promed
Malaysia mit steigenden Dengue-Fieber-Fallzahlen
Malaysia mit steigenden Dengue-Fieber-Fallzahlen
In Malaysia traten im Januar 2007 insgesamt 1423 Dengue-Fieber-Erkrankungen auf, von
denen 13 tödlich endeten. Aktuell drastisch steigende Fallzahlen werden aus den Regionen
Kelantan, Selangor, Kuala Lumpur, Pahang, Negeri Sembilan und Sabah gemeldet. Im Jahr
2006 (bis zum 9. Dezember) erkrankten landesweit insgesamt 34386 Menschen am Dengue-Fieber.
Die meisten dieser Fälle traten in den Regionen Selangor, Kuala Lumpur und Putrajaya
auf. Am häufigsten kommen in Malaysia die Virustypen DEN-2 und 3 vor. Auch DEN-1 tritt
hier auf.
Quelle: promed
Yersinia pestis bei Nagetieren im Süden Russlands
Yersinia pestis bei Nagetieren im Süden Russlands
In den südlichen russischen Regionen Wolgograd und Astrakhan werden in letzter Zeit
vermehrt mit Yersinia pestis infizierte Nagetiere gefunden. In Russland gibt es verschiedene
aus der Vergangenheit gut bekannte natürliche Vorkommen der Pest, wie beispielsweise
in Tschetschenien, Kabardino-Balkaria, Karachaewo-Tscherkessia, Kalmykia, Dagestan,
Stavropol, Astrakhan, Tyva und Gornije Altai. In Russland hat es seit 1984 keine humane
Pesterkrankung mehr gegeben.
Quelle: promed
Dr. med. Raymund Lösch und Dr. rer. nat. Mirko Dreßler, Bad Doberan