Dialyse aktuell 2007; 11(4): 8
DOI: 10.1055/s-2007-985023
Fachgesellschaften

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Medikamentenanwendung und Qualitätsmanagement

Hamburgseminar vom 21.-22.4.2007
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. Juli 2007 (online)

 
Inhaltsübersicht

Die Themen beim 2. fnb- und 48. EDTNA/ERCA-Seminar in Hamburg im Haus Rissen reichten von den Besonderheiten der Verstoffwechselung von Medikamenten bei nierenkranken Menschen, über die Behandlung der Hyperphosphatämie, die Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten bis hin zu verschiedenen Aspekten des Qualitätsmanagements. Rund 70 interessierte Pflegekräfte aus verschiedenen Bundesländern diskutierten angeregt mit den Referenten. Am 21. April fand zudem die zweite Jahreshauptversammlung des Fachverbandes statt.

Es war das 2. fnb- und gleichzeitig schon das 48. EDTNA/ERCA-Seminar, das in Hamburg stattfand. Viele Pflegekräfte folgten der Einladung nicht nur wegen der schönen Stadt, sondern in erster Linie, weil die Veranstaltungen des Fachverbandes nephrologischer Berufsgruppen wegen ihrer Prägnanz und Praxisrelevanz eine überregionale Reputation genießen. Getagt wurde, wie schon seit vielen Jahren, im schönen Haus Rissen. Dort trafen sich rund 70 interessierte Pflegekräfte aus verschiedenen Bundesländern. Die Schwerpunktthemen standen in diesem Jahr unter dem Motto "Anwendungen von Medikamenten" und "Qualitätsmanagement".

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Verstoffwechselung von Medikamenten

Nach Eröffnung der Veranstaltung durch die Organisatorin Jutta Balhorn wurden die Zuhörer in den Bann von Dr. Carsten Hafer, Hannover, gezogen. Dieser referierte fast bildlich über die Besonderheiten der Verstoffwechselung von Medikamenten bei nierenkranken Menschen. Alle Zuhörer bekamen einen Einblick in die Problematik "Medikamente - Dialyse und Dosisanpassung", sodass man am Ende seines Vortrages sicherlich nicht nur den Unterschied zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik kannte!

Ein Dauerbrenner in der Dialyse ist die Behandlung der Hyperphosphatämie. Dr. Rainer Valentin, Bielefeld, erläuterte anschaulich den Kalzium-Phosphat-Haushalt im Körper und verglich die verschiedenen Phosphatbinder. Ganz ehrlich und offen vertrat er dabei seine persönliche Meinung und löste damit interessante Diskussionen aus.

Einige Themen richteten sich primär an Pflegekräfte. So referierte Beate Spindler, Vorstandsmitglied des fnb, über die Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten. Durch reale, praxisnahe Fallbeispiele untermauerte sie die Bedeutung und Rolle der Pflegekräfte. Unterstützt wurde sie durch die letzte Referentin Ulrike Märtin, Gotha, die Wege und Beispiele über verschiedene Medikamentenberatungen aufzeigte.

Anregende Diskussionen und Fragen ließen die Zeit vergessen und später als geplant begann die zweite Jahreshauptversammlung des Fachverbandes. Hier wurden die Arbeit und die Aufgabenverteilung des Vorstandes im letzten Jahr sichtbar. Ein gemeinsames Abendessen und der anschließende kleine Umtrunk, bei dem geredet und diskutiert wurde und man sich näher kennenlernte, rundeten den ersten Tag ab.

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"Unsere Vorstandsmänner" Thomas Fernsebner, Michael Reichardt, Jürgen Berner (von links nach rechts)

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Organisation und Sicherstellung der Qualität der Patientenversorgung

Am Sonntag trafen sich immerhin schon um halb sieben einige Laufwillige zum morgendlichen Ausdauertraining. Wahrscheinlich wussten diese "Mutigen" über die Anstrengungen des bevorstehenden Tages - es stand Qualitätsmanagement (QM) auf dem Programm.

Die Organisation und Sicherstellung der Qualität der Patientenversorgung wird in den nächsten Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen. Diesem Thema stellten sich verschiedene Referenten. Eine Einführung ins Qualitätsmanagement gab Hedi Lückerath, Vorstandsmitglied des fnb, sie erläuterte unter anderem die Rahmenziele und die Aufgaben der QM-Kommission und stellte die provokante Frage, ob Arbeitsanweisungen in der Pflege sinnvoll und empfehlenswert sind.

Über seine Erfahrungen bei der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems berichtete Jürgen Berner, Vorstandsmitglied des fnb. Er erläuterte den Weg bis zur Zertifizierung und unterstrich das Dokumentationssystem mit Beispielen aus der Praxis.

Qualität und Patientenzufriedenheit standen beim Vortrag von Dr. Josef Heiler, München, im Mittelpunkt. Als Elektroingenieur, beschäftigt beim TÜV, war er der richtige Mann für die Darstellung von Gefährdungen an Dialysegeräten und die Anzahl technischen und menschlichen Versagens. Fehlermanagement - darin waren sich alle einig - scheint in vielen Zentren noch ein Tabuthema zu sein.

Den Abschluss des Tages bildete Jutta Balhorn mit dem Einblick in die beruflichen Perspektiven durch Qualitätsmanagement. Hier wurden unter anderem die Aufgaben eines Qualitätsmanagers beschrieben. Insgesamt wurde viel diskutiert, ob im Anschluss an die Vorträge, in den Pausen oder während des Essens. Alle waren überzeugt, es war eine gelungene Veranstaltung mit praxisrelevanten Themen. Weiter so!

Conny Bringmann, Vorstandsmitglied fnb e. V.

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Fachverband nephrologischer Berufsgruppen

Geschäftsstelle fnb

Uschi Gasper

In den Beunen 6, 65479 Raunheim

Telefon: 06142/408549

Fax: 06142/408551

eMail: uschi.gaspar@nephro.fachverband.de

 
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"Unsere Vorstandsmänner" Thomas Fernsebner, Michael Reichardt, Jürgen Berner (von links nach rechts)

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