Obwohl neuropathische Schmerzen die Lebensqualität Betroffener stark beeinträchtigen,
wird die Diagnose oft unnötig spät gestellt. Dies ist das Ergebnis des "Global Neuropathic
Pain Survey", für den 700 Allgemeinmediziner und 700 Patienten aus sieben Ländern
befragt wurden. Im Mittel dauert es demnach zwischen 5,7 und 19,6 Monate, bis ein
Patient mit neuropathischem Schmerz zum Arzt geht. Danach vergeht etwa noch einmal
die gleiche Zeitspanne, ehe die korrekte Diagnose gestellt wird. Bis sie kompetente
Hilfe finden, suchen die Betroffen im Schnitt zwei bis drei Ärzte auf.
Kommunikation zwischen Arzt und Patient verbessern
Warum es zu dieser Diagnoseverzögerung kommt? Sicherlich ist die Diagnostik neuropathischer
Schmerzen oft nicht einfach, insbesondere wenn die bei bildgebenden Untersuchungen
gefunden strukturellen Schäden nicht mit Ausmaß der klinischen Symptome korrelieren.
Doch ein wichtiger Grund ist sehr viel banaler: Viele Ärzte scheinen die Patienten
nicht detailliert über den Schmerzcharakter zu befragen. "Die Kommunikation zwischen
Arzt und Patient ist das A und O", meinte Prof. Ralf Baron, Kiel.
Eine Hilfestellung für das Arzt-Patienten-Gespräch können Screening-Tools wie der
wissenschaftlich evaluierte "painDETECT®-Fragebogen" leisten, der auf zwei Seiten
Intensität, Muster und wichtige Charakteristika der Schmerzen abfragt. Zwar ist der
Fragebogen kein Ersatz für eine ausführliche Diagnostik, er liefere jedoch einen ganz
guten Hinweis auf eine mögliche neuropathische Schmerzkomponente, meinte Baron.
Quelle: Pressemeldung "Global Neuropathic Pain Survey - Neuropathischer Schmerz ist
noch zu wenig im Fokus", herausgegeben von der Pfizer Pharma GmbH, Karlsruhe