Zentralbl Chir 2007; 132(5): 411-418
DOI: 10.1055/s-2007-981303
Originalarbeiten und Übersichten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Komplizierte Haut- und Weichgewebsinfektionen

Complicated Skin and Soft Tissue InfectionsP. Kujath1 , C. Eckmann1 , R. Bouchard1 , H. Esnaashari1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie
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Publication Date:
01 October 2007 (online)

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Zusammenfassung

Haut- und Weichgewebsinfektionen (HWGI) gehören zu den häufigsten Erkrankungen im chirurgischen Krankengut. Sie zeigen ein breites Spektrum vom harmlosen Furunkel bis zu den schweren nekrotisierenden Infektionen. In etwa 70-80 % wird die Erkrankung durch gram-positive Erreger verursacht. In der Diagnostik muss abgeschätzt und abgeklärt werden, ob es sich um eine lokal begrenzte oder um eine sich diffus ausbreitende Infektion handelt. Therapie der Wahl bei komplizierten Haut- und Weichgewebsinfektionen ist der chirurgische Eingriff mit Entlastung eines Abszesses oder Exzision infizierten Gewebes. Bei schweren nekrotisierenden Erkrankungen hat sich ein programmiertes Redébridement bewährt. Liegt eine Allgemeinreaktion des Körpers mit Fieber > 38,0 °C, Leukozytose > 10 / nl, C-reaktives Protein (CRP) > 50 mg / l oder eine Störung der körpereigenen Abwehr vor, ist ein Antibiotikum indiziert. Die Prognose ist bei den meisten Infektionen abhängig vom Zeitpunkt der operativen Versorgung. Die Letalität kann bei nekrotisierenden HWGI bis zu 30 % betragen.

Abstract

Skin and soft tissue infections are common diseases. The spectrum ranges from slight furuncles to severe necrotizing soft tissue infections. Grampositive bacteria account for 70-80 % of cases as causative organisms. Diagnostics include rapid evaluation of locally limited or diffuse spreading extent of the disease. In complicated skin and soft tissue infections, surgical intervention with debridement and necronectomy is indicated. Necrotizing skin and soft tissue infections call for programmed redebridement. If systemic signs of inflammation are present (fever > 38 °C, leukocytosis, CRP elevation) or significant comorbidity exists, application of antibiotics is indicated. The prognosis in operatively treated patients is dependent on the time of surgical intervention.

Literatur

Prof. Dr. med. P. Kujath

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein · Campus Lübeck · Klinik für Chirurgie

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