Der Klinikarzt 2007; 36(5): 246
DOI: 10.1055/s-2007-980318
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Unter einem Dach - MEDICA e.V. und DGIKM e.V. verschmelzen

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Publikationsdatum:
27. Juni 2007 (online)

 
Inhaltsübersicht

Seit Kurzem ist es amtlich: Die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Klinische Medizin (DGIKM) e.V. gibt es als eigenständige Gesellschaft nicht mehr. Sie ist in der MEDICA Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Medizinischen Diagnostik e.V. aufgegangen. Im Zuge dieser Verschmelzung hat sich der Verein einen neuen Namen gegeben: MEDICA Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Medizin e.V. Durch Ausnutzung der Synergien wurden die Aktivitäten beider Akteure gebündelt und auf eine breitere Basis gestellt.

Den Blickwinkel erweitern

Von dieser Fusion dürfen die beiden Vereine viel erwarten. Denn beiden war ihr ursprünglich satzungsgemäß formulierter Rahmen im Laufe der Jahre etwas eng geworden. Seit 1967 hatte sich die MEDICA e.V. erfolgreich der Förderung von Forschung und Fortbildung der medizinischen Diagnostik verschrieben.

So ist sie als Gründer und heutiger ideeller Träger verantwortlich für die inhaltliche Gestaltung und Organisation des wissenschaftlichen Kongresses, dem größten interdisziplinären Fortbildungsforum Deutschlands. Verantwortlich zeichnet der Verein auch für die wissenschaftliche und allgemeine Organisation des MEDCongress Baden-Baden, Seminarkongress für medizinische Fort- und Weiterbildung. Gemeinsam mit der Charité und der Kongressgesellschaft für Ärztliche Fortbildung veranstaltet die MEDICA e.V. außerdem das Charité-Fortbildungsforum/Deutscher Ärztekongress in Berlin.

Erste Kontakte wurden zielstrebig ausgebaut

Schon durch die Konzeption und Planung ihrer Kongresse hat sich die MEDICA e.V. in den letzten Jahren immer stärker über die reine medizinische Diagnostik hinaus orientiert. Daher war es nur konsequent, auch die Förderung des wissenschaftlichen Dialogs und des Erfahrungsaustausches sowie der planmäßigen Zusammenarbeit zwischen den medizinischen Disziplinen in den Statuten der Gesellschaft zu verankern, wie es sich die DGIKM bereits seit ihrer Vereinsgründung im Jahr 1997 zum Ziel gesetzt hat. "Mit der DGIKM haben wir die ideale Gesellschaft gefunden, die nahezu identische Ziele verfolgt", betont der Generalsekretär der MEDICA e.V., Gerd G. Fischer, von dem der Anstoß zu den ersten Gesprächen kam.

Schon seit einiger Zeit haben sich die Wege der beiden Gesellschaften immer wieder gekreuzt. Beispielsweise hat die DGIKM in den letzten Jahren im Rahmen des MEDICA-Kongresses regelmäßig interdisziplinäre Symposien veranstaltet. Dabei haben die Chairmen der Veranstaltungen manches "heiße Eisen" angefasst. Solche Symposien, aber auch Expertenworkshops oder die Kooperation mit dem Nationalen Netzwerk Seltener Krankheiten zählen zu den vielfältigen Initiativen der DGIKM.

Paradebeispiel für Koordination von Forschung und Fortbildung

Besonders stolz ist die DGIKM auf das Forschungsprojekt "Das schmerzfreie Krankenhaus", das sie gemeinsam mit ihren Partnern - der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) e.V., der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) e.V. und dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) e.V. - betreut. Denn dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für die Förderung der fachübergreifenden Fortbildung in Klinik und Praxis sowie der Koordination von Forschung und interdisziplinärer Versorgung der Patienten, wie es sich die DGIKM auf ihre Fahne oder besser in ihre Satzung geschrieben hat.

Inzwischen haben die ersten fünf Kliniken das Zertifikat "Qualifizierte Schmerztherapie" erhalten, die übrigens im Rahmen der MEDICA 2006 in Düsseldorf verliehen wurden. Das außerordentliche Interesse vieler Kliniken, ihre schmerztherapeutischen Konzepte mithilfe des Projekts ebenfalls zu verbessern, bündelt inzwischen die Gesellschaft für Qualifizierte Schmerztherapie Certkom e.V., die sich mit Unterstützung der oben genannten Gesellschaften formiert hat und das Zertifikat "Paincert" erteilt.

Interdisziplinärer Dialog bleibt vorrangiges Ziel

Mit der Verschmelzung reagieren die beiden gemeinnützigen Vereine also auf die neuen Anforderungen, die sich im Rahmen der gesundheitspolitischen Änderungen für Mediziner aller Fachrichtungen ergeben - den immer stärker betonten interdisziplinären Dialog. Dieser interdisziplinäre Austausch und die Vernetzung verschiedener medizinischer Fachdisziplinen wird also weiterhin im Fokus der neuen Gesellschaft liegen.

Was eignet sich besser, um dieses Ziel konsequent weiterzuverfolgen als die Weiterführung und der Ausbau der bisherigen Aktivitäten beider Vereine - jetzt allerdings unter einem Dach? Als erstes Highlight steht vom 01. bis zum 07. Juni der 34. MEDCongress in Baden-Baden vor der Tür. (www.medicacongress.de). Know-how aus Forschung und Praxis und neue Erkenntnisse aus dem gesamten Spektrum der modernen Medizin verspricht das Programm des MEDICA-Kongresses, der eingebunden in das 39. Weltforum für Medizin, die MEDICA 2007, vom 14. bis zum 17. November in Düsseldorf stattfinden wird.

Gespannt sein darf man auch auf aktuelle Ergebnisse aus dem Projekt "Das schmerzfreie Krankenhaus" - oder auch, wer im nächsten Jahr den Förderpreis für Interdisziplinarität in der Medizin erhalten wird, der im Zuge der Fusion in diesem Jahr nicht ausgeschrieben werden konnte. Im nächsten Jahr wird die "MEDICA Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Medizin e.V." die Tradition der DGIKM sicher fortsetzen. Was sonst noch geplant ist? Lassen Sie sich überraschen! Das Thema 'Interdisziplinarität' lässt Platz genug für viele Aufgaben und Möglichkeiten, betonten Prof. Werner A. Scherbaum, Düsseldorf, und Prof. Winfried Hardinghaus, Osnabrück, die Präsidenten der Ursprungsvereine.

Stephanie Schikora, Stuttgart

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MEDICA Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Medizin e. V.

 
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