Die stationären Krankenhausaufenthalte bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
(COPD) haben eine gewaltige Auswirkung auf den Krankheitsverlauf und seine Kosten.
In der vorgelegten Studie postulieren E. Casas und Mitarbeiter, dass ein einfaches,
gut standardisiertes und wenig aufwendiges integriertes Betreuungsprogramm COPD-Patienten
vor wiederkehrenden Krankenhausaufenthalten schützen kann. Eur Respir J 2006; 28: 123-130
In der Studie wurden 155 exazerbierte COPD-Patienten bei Entlassung nach stationärem
Aufenthalt randomisiert entweder auf das integrierte Betreuungsprogramm (n = 65, Alter:
70 ± 9 Jahre, FEV1 1,1 ± 0,5 L) oder eine übliche Nachsorge (n = 90, Alter: 72 ± 9 Jahre, FEV1 1,1 ± 0,05 L) aufgeteilt. Das integrierte Betreuungsprogramm bestand aus einem individuell
ausgerichteten Behandlungsplan, der gemeinsam vom entlassenden Krankenhausteam sowie
den ambulant weiterversorgenden Kollegen erstellt wurde. Außerdem erhielten die Patienten
Zugang zu einem webbasierten Call-Center eines spezialisierten Krankenpflegeteams.
Nach einem Beobachtungszeitraum von 12 Monaten zeigte sich bei den Patienten mit integriertem
Betreuungsprogramm im Vergleich zur normalen Nachsorge eine signifikant geringere
Hospitalisationsrate (1,5 ± 2,6 vs. 2,1 ± 3,1) und ein höherer Anteil von Patienten
ohne stationäre Wiederaufnahme (49 vs. 31%). Ein Unterschied hinsichtlich der Mortalität
konnte in diesem Zeitraum nicht gefunden werden.
Referiert und bewertet von J.H. Storre, Freiburg