Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33(2): 103
DOI: 10.1055/s-2007-972768
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Compliance der Bisphosphonat-Therapie bei Osteoporose - Frakturpräventive Wirksamkeit ist wichtiger als Einnahmehäufigkeit

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Publikationsdatum:
14. März 2007 (online)

 
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Wie gut der Behandlungserfolg eines Medikamentes ist, hängt neben seiner Wirksamkeit auch maßgeblich von der Therapietreue der Patienten ab. Denn jedes Medikament kann nur wirken, wenn es tatsächlich eingenommen wird. Zwei Studien untersuchten nun die Compliance von Osteoporose-Patienten, die Bisphosphonate entweder einmal wöchentlich oder einmal monatlich erhalten haben. Die Ergebnisse wurden auf der 28. Jahrestagung der American Society for Bone Mineral Research (ASBMR) präsentiert.

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Persistenzrate der Monatsgabe war nicht höher als die der Wochengabe

Die Studien basierten auf zwei Datenbankanalysen, in die Arzneimittelverschreibungen an mehr als 300 000 Patientinnen in den USA eingingen. Die erste Studie umfasste 272 232 Frauen, die eine Erstverordnung der Wochentablette Alendronat beziehungsweise Alendronat/Cholecalciferol (n = 157 692), der Wochentablette Risedronat beziehungsweise Risedronat/Kalzium (n = 98496) oder der Monatstablette Ibandronat (n = 16 044) erhalten hatten [1]. Als Maß für die Therapietreue galt der prozentuale Anteil der Patientinnen, die ihr Rezept innerhalb von zwei Monaten nach errechnetem Aufbrauchen der Tabletten erneuern ließen. Während der einjährigen Nachbeobachtungszeit, in der die Compliance alle drei Monate überprüft wurde, war die Therapietreue unter Alendronat durchgängig am höchsten.

Zu vergleichbaren Ergebnissen kam eine zweite Analyse, in welche die Daten von insgesamt 44 635 Frauen eingingen [2]. Auch in dieser Studie, die Compliance-raten über mindestens fünf Monate erfasste, war die Therapietreue am höchsten bei den Patientinnen, denen ihr Arzt die Wochentablette FOSAMAX® verordnet hatte (35,1%, n = 8 837). An zweiter Stelle in der Compliance-Rangfolge stand die Wochentablette Risedronat (32,5%, n = 6 066), an dritter Stelle die Monatstablette Ibandronat (30,4%; n = 225).

"Die Resultate der beiden Studien sind insofern bemerkenswert, als dass sie nahe legen, dass die Persistenzrate der Monatsgabe von Bisphosphonaten nicht höher liegt als die der Wochengabe", betonte Studienleiter Dr. Thomas W. Weiss. Dafür sprechen auch die Ergebnisse einer weiteren Studie, in der Osteoporose-Patientinnen der belegten frakturpräventiven Wirksamkeit des Medikaments eine weitaus höhere Bedeutung zumaßen als anderen Arzneimitteleigenschaften wie zum Beispiel der Einnahmehäufigkeit.

Quelle: Presseinformation der MSD SHARP & DOHME GmbH, Haar

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Literatur

  • 01 Weiss TW . Allmen H von . Henderson SC . et al . ASBMR 28th Annual Meeting 2006; Abstract M358 . 
  • 02 Zang Q . Sautner Z . Shuvayu S . ASBMR 28th Annual Meeting 2006; Abstract SA363. 
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Literatur

  • 01 Weiss TW . Allmen H von . Henderson SC . et al . ASBMR 28th Annual Meeting 2006; Abstract M358 . 
  • 02 Zang Q . Sautner Z . Shuvayu S . ASBMR 28th Annual Meeting 2006; Abstract SA363.