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DOI: 10.1055/s-2007-970987
Organisationsentwicklung an psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhäusern[1]
Chancen, Risiken und NebenwirkungenPublication History
Publication Date:
14 September 2007 (online)

Zusammenfassung
Über Organisationsentwicklung (OE) wird viel geschrieben. Was aber funktioniert wirklich? Welche Besonderheiten sind in psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhäusern zu berücksichtigen? An einem großen und mehreren kleinen Fallbeispielen werden die Interdependenzen von Coaching, Psychotherapie, Supervision und OE angesprochen. Kritische Faktoren für den Erfolg von OE-Maßnahmen werden dargestellt.
Schlüsselwörter
systemische Organisationsentwicklung - Managemententwicklung - Autonomie - Teamarbeit
1 Zu beachten sind die vielfältigen Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz, was die Stellung der Psychosomatik betrifft. In der Schweiz gibt es verglichen mit Deutschland weit weniger psychosomatische Kliniken. Das Klientel, das man in deutschen psychosomatischen Kliniken findet, verteilt sich in der Schweiz zu großen, etwa gleichen Teilen auf psychiatrische und somatische Kliniken. Die Teamarbeit an deutschen psychosomatischen Kliniken ist meist ganz anders organisiert als an Schweizer Kliniken, indem die wenigen Pflegekräfte nicht im Bezugspersonensystem arbeiten. Ein weiterer gravierender Länderunterschied liegt im professionellen Selbstverständnis der Pflegenden: Schweizer Pflegefachleute haben wesentlich höhere zugestandene Kompetenzen, zum Beispiel was Einzelgespräche mit Patientinnen und Patienten betrifft.
Literatur
- 1 Bardé B.
Die psychotherapeutische Behandlung der Patienten durch ein therapeutisches Team. Zur Theorie, Empirie und Klinik der psychoanalytisch orientierten stationären Pychotherapie. In: Bardé B, Mattke D (Hrsg) Therapeutische Teams. Göttingen; Vandenhoeck & Ruprecht 1993 - 2 Biendarra U, Studer K. Managemententwicklung - ein etwas anderes Führungsseminar in den Psychiatrischen Diensten Thurgau. Schweizerische Ärztezeitung. 2005; 86 243-248
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Die akademischen Berufe und die Sozialstruktur. In: Parsons T (Hrsg) Beiträge zur soziologischen Theorie. Neuwied; Luchterhand 1964: 160-179 - 9 Schweitzer J, Engelbrecht D, Schmitz D, Borst U, Nicolai E. Systemische Akutpsychiatrie: Ein Werkstattbericht. Psychotherapie im Dialog. 2005; 6 255-263
- 10 Ulich E. Betriebliche Gesundheitsförderung lohnt sich - Netzwerken und Handeln lautet die Devise. Die BKK. 2002; 2 39-44
1 Zu beachten sind die vielfältigen Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz, was die Stellung der Psychosomatik betrifft. In der Schweiz gibt es verglichen mit Deutschland weit weniger psychosomatische Kliniken. Das Klientel, das man in deutschen psychosomatischen Kliniken findet, verteilt sich in der Schweiz zu großen, etwa gleichen Teilen auf psychiatrische und somatische Kliniken. Die Teamarbeit an deutschen psychosomatischen Kliniken ist meist ganz anders organisiert als an Schweizer Kliniken, indem die wenigen Pflegekräfte nicht im Bezugspersonensystem arbeiten. Ein weiterer gravierender Länderunterschied liegt im professionellen Selbstverständnis der Pflegenden: Schweizer Pflegefachleute haben wesentlich höhere zugestandene Kompetenzen, zum Beispiel was Einzelgespräche mit Patientinnen und Patienten betrifft.
Korrespondenzadresse:
Dr. Ulrike Borst
Psychiatrische Dienste Thurgau
Postfach 154
8596 Münsterlingen, Schweiz
Email: ulrike.borst@stgag.ch