Eine der ältesten Methoden, unliebsamen Bakterien den Kampf anzusagen, könnte nach
Untersuchungen südafrikanischer Forscher die Gefahr von Infektionen deutlich verringern.
Kupferrohre oder Kupferbeschläge leisten hier gute Dienste, denn das Metall ist für
seine antibiotischen Eigenschaften bekannt. Dies sei ein einfacher Weg, Krankheitserreger
zu bekämpfen, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature (www.nature.com) vom Treffen
der International Federation of Infection Control (IFIC), das in Stellenbosch, Südafrika,
stattfand.
In jüngsten Studien konnten Forscher bestätigen, dass die antibakteriellen Eigenschaften
von Kupfer und Kupferlegierungen auch gegen hartnäckige Pathogene wie Staphylococcus
aureus (MRSA) wirken. Obgleich Kupfer als Bestandteil vieler Enzyme ein lebensnotwendiges
Spurenelement ist, wirkt es in höheren Konzentrationen toxisch. Erst kürzlich haben
Forscher der University of Southampton festgestellt, dass MRSA-Bakterien auf einer
Kupferoberfläche nicht länger als 90 Minuten überleben können.
Untersuchungen von südafrikanischen Forschern haben gezeigt, dass auch die Krankheitserreger
der Tuberkulose durch Kupfer in ihrem Wachstum eingeschränkt werden konnten. Einziger
Nachteil dabei ist, dass Kupfer bis zu sechs Stunden braucht, um Bakterien zu töten.
"Bis dahin kann es schon zu einer Infektion kommen", so der Kinderarzt Ben Marais
von der Stellenbosch University. Da die Infektion über die Atemluft erfolge, könnten
die sauberen Oberflächen nicht derartige Wirkungen entfalten, fürchtet der Forscher.
Allerdings räumte der Mediziner ein, sei in einem Land wie Südafrika, in dem mehr
als 5 Millionen HIV-Positive leben, die besonders empfindlich auf eventuelle Infektionen
reagieren, ein solcher Schritt durchaus positiv. Andere Experten wie Gerhard Offringa
von der South African Water Research Commission sehen in der Möglichkeit von Kupferrohren
einen zusätzlich positiven Effekt.