Schlüsselwörter
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DC-Zirkon® - Yttrium-stabilsiertes Zirkonoxid - CAD/CAM - Brücken - klinische Studie
Im Vergleich zu den bislang eingesetzten Gerüstkeramiken zeigten verschiedene Belastungsprüfungen,
dass durch die Verwendung zirkonoxidbasierter Hochleistungskeramiken die Bruchfestigkeit
vollkeramischer Brücken erheblich gesteigert werden kann [1], [5]. Jedoch fehlen bislang immer noch klinische Langzeitdaten zur Bewährung von Zirkonoxidbrücken
über einen Zeitraum von mehr als 3 Jahren [3], [4], [5]. Das Ziel der vorliegenden prospektiven Studie war es, die klinische Zuverlässigkeit
von Front- und Seitenzahnbrücken mit einem Kerngerüst aus DC-Zirkon® (DCS Dental AG,
Allschwil, Schweiz) über einem mittleren Zeitraum von 5 Jahren zu überprüfen.
Material & Methoden
Material & Methoden
Im Zeitraum von Dezember 1998 bis September 2003 wurden in der Klinik für Zahnärztliche
Prothetik des Universitätsklinikums der RWTH Aachen insgesamt 65 drei- und mehrgliedrige
Brücken bei 46 Patienten eingesetzt. Die überwiegende Anzahl der eingegliederten Brücken
war 3- und 4-gliedrig mit jeweils 2 Pfeilerzähnen. Genaue Angaben zur Anzahl und Verteilung
der Pfeilerzähne und Brückenglieder wurden bereits veröffentlicht [6]. Alle Pfeilerzähne wurden mit einer etwa 0,6-0,8 mm tiefen Hohlkehlpräparation präpariert.
Die Fertigung der Brückengerüste erfolgte mithilfe des DCS PRECIDENT®-Systems (DCS
Dental AG, Allschwil, Schweiz). Als Gerüstmaterial wurde DC-Zirkon®, ein gehiptes,
mit 5 Gew.-% Yttriumoxid in der tetragonalen Phase metastabiles Zirkonoxid verwendet.
Bei der Konstruktion der Pfeilerkappen wurde eine zirkuläre Wandstärke von 0,6 mm
festgelegt und für die Brückengliedverbinder ein einheitlicher Verbinderquerschnitt
von 16 mm2 angestrebt. Alle Brückengerüste wurden nach Herstellerangaben mit der Verblendkeramik
Vita D (Vita Zahnfabrik, Bad Säckingen) verblendet. Abschließend erfolgte die Befestigung
der Frontzahnbrücken adhäsiv mit Panavia 21 (Kuraray Medical, Tokyo, JPN) und die
Zementierung der Seitenzahnbrücken konventionell mit Harvard Cement (Richter & Hoffmann,
Berlin).
Ergebnisse
Ergebnisse
Insgesamt wurden 15 Frontzahnbrücken und 50 Seitenzahnbrücken halbjährlich nachkontrolliert.
Die mittlere Beobachtungszeit betrug im Oktober 2006 für die Frontzahnbrücken 62,9
Monate (Standardabweichung (±18,0 Monate; maximale Tragezeit 94,0 Monate) und für
die Seitenzahnbrücken 61,5 Monate (Standardabweichung (±15,5 Monate; maximale Tragezeit
90,0 Monate). Innerhalb der Beobachtungszeit wurde die Fraktur eines Brückengerüstes
nach vorheriger Trepanation einer der Pfeilerkronen beobachtet. In 4 Fällen traten
partielle Verblendungsabplatzungen im Seitenzahnbereich auf. Die Bereiche der Verblendungsabplatzungen
konnten geglättet und die Restaurationen in situ belassen werden. Weitere 4 Brücken
mussten im Verlauf der Beobachtungszeit rezementiert und 5 Pfeilerzähne endodontisch
behandelt werden. Zudem wurde eine Brücke aufgrund eines Frontzahntraumas und je eine
Front- und eine Seitenzahnbrücke aufgrund einer Versorgungsänderung erneuert bzw.
erweitert. Durch den Tod eines Studienteilnehmers konnte nach einer 9-monatigen Tragezeit
eine Brücke nicht weiterverfolgt werden. Zu keinem Zeitpunkt der Nachbeobachtungen
wurden Sekundärkaries oder allergische Reaktionen bzw. negative Einflüsse auf das
umgebende Weichgewebe festgestellt.
Diskussion
Diskussion
Innerhalb einer mittleren klinischen Beobachtungszeit von 5 Jahren haben sich vollkeramische
Brücken mit einem Kerngerüst aus DC-Zirkon® sowohl im Front- als auch im Seitenzahnbereich
bewährt. Im Verlauf der Nachbeobachtungen zeigten die Brücken kein erhöhtes Frakturrisiko
und eine gute Gewebeverträglichkeit. Auch die für DC-Zirkon®-Brücken erforderliche
Pfeilerpräparation und die Möglichkeit der konventionellen Zementierung erlaubten
in der klinischen Anwendung ein zu metallkeramischen Versorgungen vergleichbares Vorgehen.
Die beobachteten Verblendungsabplatzungen traten vornehmlich zu Beginn der Nachuntersuchungen
innerhalb der ersten 3 Studienjahre auf [6]. Nach der Einführung eines mehr an die Zahnanatomie angelehnten Gerüstdesigns, das
die Verblendkeramikschicht besser unterstützt, wurden nachfolgend keine weiteren Abplatzungen
mehr beobachtet.
Die Anzahl an Vitalitätsverlusten (5 von 130 vitalen Pfeilerzähnen) mit einem Auftreten
von etwa 4% entspricht im Beobachtungszeitraum auch den für metallkeramische Restaurationen
zu erwartendenden Komplikationen [2]. Mit Blick auf die Anzahl der rezementierten Restaurationen, die möglicherweise
auch im Zusammenhang mit der fehlenden Primärfriktion der Kerngerüste zu sehen ist,
sollte bei geringen Pfeilerhöhen oder größeren Präparationswinkeln eine adhäsive Befestigung
bevorzugt werden. Zudem wäre es wünschenswert, wenn in weiteren klinischen Studien
das Langzeitverhalten von weitspannigen Brücken mit mehr als 2 aufeinander folgenden
Brückengliedern überprüft werden könnte.