Im modernen Sprachduktus unserer Zeit heißt das Motto - Fortbildung ist „in”. Das
gilt für alle Bereiche unseres Faches Dermatologie - und ein wichtiger zukunftsweisender
Baustein unserer täglichen Arbeit sind ästhetisch rekonstruktive und dermato-kosmetologische
Fragestellungen.
Die Arbeitsgemeinschaft ästhetische Dermatologie und Kosmetologie e. V. (ADK) der
Deutschen Dermatologischen Gesellschaft stellt sich dieser Aufgabe. Zunächst in München
unter der Leitung von Herrn Prof. Worret und Herrn PD Dr. Drosner wurde in steter
Abfolge über 10 Jahre hinweg die Fortbildung der ADK angeboten. Für 2007 hat Frau
Prof. Dr. med Christiane Bayerl, Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie
am Städtischen Klinikum Wiesbaden, zusammen mit Herrn Dr. med Matthias Herbst, niedergelassener
Dermatologe in Darmstadt, die Aufgabe der Kongressorganisation für den ADK-Vorstand
übernommen. Diesmal ist der Veranstaltungsort nicht München, sondern Wiesbaden. Dieser
Standort wurde für den Fachkongress Hautpflege, Ästhetik und Anti-Aging unter dem
Titel DermaProf bereits vor drei Jahren in der damaligen Organisation von Dr. Kater-Marketing
erprobt. Es lag also nahe, die Kräfte zu bündeln. So hat sich die ehemalige Münchner
ADK-Tagung mit DermaProf 2007 zusammengeschlossen und ist nach Wiesbaden gewandert.
Das 11. Derma-Update der ADK fand zusammen mit der DermaProf 2007 am 1. und 2. Juni
2007 in idealem Ambiente, in den neu eingerichteten Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden,
statt.
Der zweitägige Kongress bot drei parallele Kongressstränge, die vom Besucher je nach
Gusto kombiniert werden konnten. Die Themen waren zentriert auf das dermatologische
Arbeitsgebiet, aber nicht nur. Ziel war es, den Besucher „über den Tellerrand blicken”
zu lassen. Im ersten Kongress-Strang fanden sich daher Themen zu ästhetisch-rekonstruktiven
operativen Maßnahmen, zur Phlebologie und Ästhetik der Mundschleimhaut und Zähne.
Der zweite Kongress-Strang fokussierte auf Anti-Aging und Ernährung.
Im dritten Kongress-Strang fand sich das Update der ADK zu Fragen der ästhetischen
Dermatologie und Kosmetologie. Mit berücksichtigt wurden Themen wie Wahlleistungen
in der dermatologischen Praxis der Zukunft, auch vor dem Hintergrund des Berufsrechts,
der Gesundheitsreform, der Gebührenordnung und juristischer Aspekte in der ästhetischen
Dermatologie. Referate befassten sich mit der Effizienz neuer Wirkstoffe, die aus
der Natur stammen. Vorgestellt wurden zum Beispiel der Inhaltsstoff aus Rotwein (Resveratrol),
Polyphenole und Isoflavonoide, zu finden in Soja, Rotklee, tropischen Früchten und
Artischocke oder die vielversprechenden Inhaltstoffen des grünen Tees. Themen waren
weiter verschiedene Optionen für einen Lasereinsatz in der ästhetischen Dermatologie,
für Behandlungen mit Botulinumtoxin und Fillern. Auch kontroverse Themen wie neue
Optionen zur Striae-Behandlung, Mesotherapie und Photomodulation zur Skinrejuvenation
wurden diskutiert.
Für beide Kongresstage erhielt der Besucher bereits 16 Fortbildungspunkte der Deutschen
Dermatologischen Akademie (DDA) und 12 der Landesärztekammer Hessen. Weitere 4 Punkte
waren bei den praktischen Kursen, den Update-Seminaren, zu erringen. Die Update-Seminare
behandelten die Themen Mitteltiefes Chemical Peeling (Dr. med Torsten Walker, Wiesbaden),
Lip-Filling (Dr. med Anja Rütter, Münster) und Hyperhidrose (Prof. Dr. med Uwe Wollina,
Dresden, und Dr. med R. K. Achenbach, Herford).
Zu den Aufgaben der ADK zählt neben der Fortbildung auch die Förderung der Forschung
aus der ästhetischen Dermatologie und Kosmetologie. Die ADK hatte in diesem Jahr zum
vierten Mal den Beauty Care Preis ausgeschrieben, der für herausragende und wegweisende
Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der ästhetischen und kosmetologischen Dermatologie
verliehen wird. Eingereicht werden konnten wegweisende Arbeiten sowohl aus der Grundlagenforschung
als auch aus der Klinischen Forschung aus Publikationen in deutschen oder englischen
Fachjournalen. Der Preis war mit 10 000 Euro dotiert, gestiftet von Procter & Gamble
Beauty und wurde bei DermaProf 2007 + ADK am Freitag, den 1. Juni 2007, bei der Abendveranstaltung
verliehen. Über die Verleihung des Preises entschied eine fünfköpfige Jury, bestehend
aus universitären und niedergelassenen Fachkollegen und einem Vertreter der Industrie.
Der Preis ging an PD Dr. rer. nat. Susanne Grether-Beck, Leiterin des Bereichs Zellbiologie
am Institut für umweltmedizinische Forschung an der Heinrich-Heine-Universität (IUF).
In einer gemeinsamen Studie konnten Forscher der Arbeitsgruppe Prof. J. Krutmann und
der Symrise GmbH & Co KG und nachweisen, dass UVA1-Filter mit einer maximalen Absorption
von über 360 Nanometern am effektivsten gegen die für die Hautalterung verantwortliche
UVA1-Strahlung (340 - 400 nm) wirken. Prämiert wurde die Arbeit: Vielhaber G, Grether-Beck
S, Koch O, Johncock W, Krutmann J (2006), sunscreens with an absorption maximum of
≥ 360 nm provide optimal protection against UVA1-induced expression of matrix metalloproteinase-1,
interleukin-1, and interleukin-6 in human dermal fibroblasts. Photochem & Photobiol
Sci 5 : 275 - 282. Die in dieser Arbeit vorgestellte leicht handhabbare und schnell
durchführbare Testmethode ermöglichte nun erstmals die Untersuchung öllöslicher UV-Filter
auf ihre Schutzfunktion gegen zellschädigende Effekte von UV-Licht. Der Vergleich
von verschiedenen UVA1-Filtern an Hautzellkulturen bewies, dass UVA1-Filter mit einem
Absorptionsmaximum von über 360 nm am effektivsten gegen UVA1-Strahlung schützen.
Das in der Studie gewonnene Wissen ermöglicht nun die gezielte Entwicklung von spezifischen
UV-Filtern, die optimalen Schutz gegen die lichtbedingte Hautalterung bieten.
Abb. 1 Frau PD Dr. Susanne Grether-Beck nimmt den mit 10 000 Euro dotierten Beauty Care Preis
in Vertretung für alle Forschungsgruppenmitglieder in Empfang. Foto (v. l. n. r.):
Prof. Dr. med. Wolf-Ingo Worret, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für ästhetische
Dermatologie und Kosmetologie, PD Dr. Susanne Grether-Beck, Institut für Umweltmedizinische
Forschung an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, Dr. Alfred Markowetz, External
Relations, Procter & Gamble Beauty.