Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2007; 3(3): 1
DOI: 10.1055/s-2007-965610
Editorial

© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Sport

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Publikationsdatum:
14. September 2007 (online)

 
Inhaltsübersicht #

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Idee des Menschen, seine körperliche Leistungsfähigkeit durch den Verzehr leistungsfördernder Substanzen zu verbessern, ist so alt wie der Sport selbst. Schon in der Antike versuchten die griechischen Athleten ihre sportliche Leistung durch die Einnahme von bestimmten Kräutern, Pilzen oder tierischen Geschlechtsorganen wie Stierhoden zu steigern. Heutzutage gibt es im Spitzensport kaum noch Athleten, die nicht regelmäßig ihren Stoffwechsel mit Mikronährstoffen zur Optimierung der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit „tunen“. Erhöhte Trainingsintensitäten und ‐umfänge sowie verschärfte Dopingkontrollen sind die Hauptgründe, warum Nahrungsergänzungsmittel im Sport in immer stärkerem Umfang eingesetzt werden.

Auch im Breitensport werden derartige Supplemente immer häufiger eingenommen. Aus präventivmedizinischer Sicht ist dies durchaus zu begrüßen. Denn auch Breitensportler zählen zu den Bevölkerungsgruppen, die ohnehin nicht immer eine optimale Versorgungslage mit Mikronährstoffen wie Selen, Eisen, Jod, B-Vitaminen und Vitamin E aufweisen. Gleichzeitig werden trainingsphysiologische Gesichtspunkte, Ruhe- und Regenerationsphasen im Breitensport oft zu wenig beachtet, was nicht selten in Überlastung, Funktions- und Gesundheitsstörungen mündet. Auch in diesem Zusammenhang ist eine optimale Nährstoffversorgung wichtig.

Die sportliche Aktivität im Rahmen der individuellen Leistungsgrenzen kann in verschiedenen Organsystemen über Adaptationsprozesse Funktions- und Leistungsverbesserungen auslösen. Dies gilt für das Herz-Kreislauf-System genauso wie für Muskulatur, Knochen, Bindegewebe oder auch zentralnervöse bzw. neuroendokrine Regulationsprozesse. Daher ist die sportliche Aktivität zusammen mit der Ernährung der wesentliche Grundpfeiler jeder sinnvollen Anti-Aging-Therapie. Die sportphysiologische und präventivmedizinische Bedeutung von Vitaminen und anderen Mikronährstoffen ist Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin. Optimalerweise sollte uns die Ernährung mit allen erforderlichen Nährstoffen versorgen. Dies ist ein sehr kontrovers diskutiertes Thema. Sind zusätzliche Nährstoffe überhaupt erforderlich oder deckt unsere Ernährung unseren Nährstoffbedarf, gilt dies auch bei erhöhter körperlicher Belastung wie beim Sport? Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass wir als moderne Menschen des 21. Jahrhunderts uns in unserer genetischen Ausstattung nur marginal wenn überhaupt von unseren steinzeitlichen Jäger- und Sammler-Vorfahren unterscheiden, wird dieses „heiße“ Thema unter dem Titel „Industriekost trifft Steinzeitgenetik“ einmal beleuchtet. Wir sind sicher, dass dieser Beitrag kontrovers diskutiert werden wird.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit der neuen OM und eine anregende wie (nähr-)stoffreiche Lektüre!

Ihre Herausgeber

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Uwe Gröber

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Hans-Peter Friedrichsen

 
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Uwe Gröber

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Hans-Peter Friedrichsen