Handchir Mikrochir Plast Chir 2007; 39(3): 143-144
DOI: 10.1055/s-2007-965375
Editorial

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zum 14th International Congress of the International Confederation for Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgery (IPRAS) im Juni 2007 in Berlin

The 14th International Congress of the International Confederation for Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgery (IPRAS) in June 2007 in BerlinR. E. Giunta1
  • 1Abteilung für Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
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Publication History

eingereicht 8.5.2007

akzeptiert 10.5.2007

Publication Date:
02 July 2007 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Jahr richtet die DGPRÄC den Weltkongress für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie in Berlin aus. Dieser wird seit dem Gründungskongress 1955 in Schweden nur alle vier Jahre ausgetragen und fand schon in zahlreichen Weltstädten rund um den Globus statt. Die Hauptstadt Berlin steht damit in der Folge von Städten wie Yokohama (1995), San Francisco (1999) und zuletzt Sydney (2003). Beim ersten Kongress waren lediglich 39 Länder beteiligt, 1999 fanden sich dagegen schon fast 90 nationale Fachgesellschaften für Plastische Chirurgie repräsentiert. Dieser wichtige Anlass hat auch im Gremium der wissenschaftlichen Beiräte und Herausgeber der Zeitschrift den Wunsch nach einer aktuellen internationalen Ausgabe zum IPRAS-Kongress geweckt. In den Herausgebersitzungen in Aachen beziehungsweise in Heidelberg im Herbst 2006 wurde daher beschlossen, internationale Kollegen, die als Keynote Lecturer zum Kongress geladen wurden, für eine Übersichtsarbeit zu ihrem Thema zu gewinnen. Dass bedeutende internationale Autoren für diese Ausgabe gewonnen werden konnten, ist einerseits den eingegangenen Vorschlägen der Verantwortlichen des wissenschaftlichen Programms und andererseits der frühzeitigen Übermittlung der Kontaktdaten der Keynote Lecturer durch den Generalsekretär des Kongresses, Johannes Bruck aus Berlin, zu verdanken.

Wir können Ihnen daher in diesem Heft Arbeiten aus den verschiedenen Bereichen der Plastischen Chirurgie von renommierten internationalen Autoren präsentieren. Zuerst erwähnt sei die einzige Frau in der Riege, Maria Siemionow aus Cleveland, USA. Sie gibt einen aktuellen Überblick über den derzeitigen Stand der allogenen Mehrkomponenten-Gewebetransplantation, insbesondere unter dem Aspekt der experimentellen Modelle. Gerade durch die erste allogene Teilgesichtstransplantation im vergangenen Jahr in Frankreich hat dieses Thema eine außerordentliche Aktualität erhalten.

Aus dem Bereich der Verbrennungschirurgie konnte Nelson Piccolo auf Vorschlag von Peter Mailänder gewonnen werden. Seine Arbeit gibt anhand einer großen Fallzahl eine aktuelle Übersicht zur Strategie bei Verbrennungen an der oberen Extremität.

Raymund Horch aus Erlangen hat bei Yilin Cao aus Shanghai angefragt - derzeitiger Präsident der Chinesischen Gesellschaft für Plastische Chirurgie. Seine Übersicht fasst den aktuellen Stand des Tissue Engineering in Großtiermodellen zusammen.

Aus den USA trägt weiterhin Dennis Hurwitz eine exzellente Übersicht zur bisher noch wenig Beachtung gefundenen Gewebestraffung im Brust-Thorax-Oberarm-Bereich bei. Seine Technik setzt sicherlich Maßstäbe bei Köperstraffungen nach starken Gewichtsreduktionen.

Im Bereich Brustchirurgie hat Scott Spear aus Washington eine Übersicht beigesteuert, die bereits im vergangenen Dezember im Rahmen eines Schwerpunkt-Supplements der Zeitschrift Plastic and Reconstructive Surgery erschienen ist. Wir haben seine ausgezeichnete Übersichtsarbeit zur gleichzeitigen Bruststraffung und Brustaugmentation wegen der häufigen Schwierigkeiten im klinischen Alltag bei der Kombination beider Methoden sehr gerne mit aufgenommen.

Riccardo Mazzola aus Italien trägt eine historische Arbeit zu den Entwicklungen der Nasenrekonstruktion in den verschiedenen Kulturkreisen bei.

Zusätzlich erscheinen in diesem Heft acht weitere Arbeiten aus dem deutschsprachigen Europa, die teilweise auf Einladung nach Vorträgen auf den vorangegangenen Jahrestagungen erstellt wurden und so dieses Heft abrunden.

Zuletzt möchte ich noch die aus meiner Sicht sehr wichtige ethische Kritik an der ästhetischen Chirurgie eines Außenstehenden erwähnen: Herr Maio war bei der letzten Jahrestagung unserer Gesellschaft als Ordinarius für Ethik in der Medizin der Universität Freiburg zu einem Übersichtsvortrag zu diesem Thema eingeladen. Seine Ansichten, die das Bild der Plastischen Chirurgie in der Öffentlichkeit widerspiegeln, ernteten bereits bei der Veranstaltung selbst nicht nur positive Resonanz. Dennoch halte ich die Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit gerade im Hinblick auf die ethische Integrität unseres Faches für elementar in der Weiterentwicklung unserer eigenen Identität als Plastische Chirurgen. Da dieser Beitrag voraussichtlich auch für umfangreiche Diskussionen sorgen wird, habe ich Frau Prof. Schmidt-Tintemann, die seit vielen Jahren als eigene Instanz in dieser Problematik anzusehen ist, eingeladen, den Beitrag zu kommentieren. Ich freue mich sehr, dass sie dieser Einladung so kurzfristig gefolgt ist. Natürlich erwarten wir zusätzliche Stellungnahmen zu diesem wichtigen Thema und werden diese in einem der Folgehefte veröffentlichen.

Insgesamt möchte ich mich bei allen unseren Autoren, Gutachtern und Mitarbeitern, insbesondere natürlich bei unseren internationalen Autoren, ausdrücklich für deren sehr frühzeitige Kooperation ganz herzlich bedanken. Wir freuen uns, Ihnen zu diesem für die Plastische Chirurgie in Deutschland so wichtigen Kongress ein spannendes Heft bieten zu können.

Riccardo E. Giunta, Herausgeber

Priv.-Doz. Dr. med. Riccardo E. Giunta

Abteilung für Plastische und Wiederherstellungschirurgie
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München

Ismaninger Straße 22

81675 München

Email: R.Giunta@lrz.tu-muenchen.de

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