Rofo 2007; 179(5): 530-531
DOI: 10.1055/s-2007-962927
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Chondrosarkom des Larynx

M. Reiss-Zimmermann, M. Hofer, T. Schulz
  • 1Universität Leipzig
Further Information

Publication History

eingereicht: 14.12.2006

angenommen: 25.1.2007

Publication Date:
21 March 2007 (online)

Einleitung

1816 erstmals von Travers (Travers F Med Chir Trans 1816; 7: 150) beschrieben, stellt das Chondrosarkom eine sehr seltene Entität unter den malignen Tumoren der Kopf- und Halsregion dar. In der Literatur werden bis 2002 lediglich 250 - 600 Fälle beschrieben. Aufgrund repetitiver Case-Reports zu einzelnen Patienten scheint die Inzidenz jedoch geringer zu sein (Kleist B et al., Am J Surg Pathol 2002; 26: 386 - 392).

Die Ätiologie des Chondrosarkoms ist unbekannt. Es wurden Fälle nach Teflon-Injektionen sowie nach Bestrahlung beschrieben, ebenso maligne Transformationen von Chondromen. Das Chondrosarkom manifestiert sich hauptsächlich in der 7. Lebensdekade mit einer Prädisposition für das männliche Geschlecht im Verhältnis von etwa 4 : 1. Erste Symptome sind Dyspnoe, Dysphonie und Dysphagie. Bei Läsionen des Schildknorpels kann eine Raumforderung palpabel sein. Lymphknoten- oder Fernmetastasen treten nur sehr selten auf (8,5 % der Fälle). Zu Lokalrezidiven kommt es in ca. 18 % der Fälle (Kollert M et al., HNO 2005; 53: 357 - 360).

80 % der Larynx-Chondrosarkome weisen Verkalkungen auf. Sind grobe Verkalkungen meist sowohl in den konventionellen Röntgenaufnahmen als auch in der CT darstellbar, so ist die CT sowohl in der Detektion minimaler Verkalkungen innerhalb der Tumormatrix als auch der Darstellung von Tumorausdehnung und Infiltration der Umgebung überlegen. Aufgrund des besseren Weichteilkontrastes kann die MRT zur Beurteilung der Tumorausdehnung verwendet werden, welches insbesondere in der Larynxanatomie hilfreich ist.

Martin Reiss-Zimmermann

Leipzig

Email: Martin.Reiss-Zimmermann@medizin.uni-leipzig.de

    >