Frauenheilkunde up2date 2007; 1(2): 109-127
DOI: 10.1055/s-2007-960678
Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York 2007

Myome – Entstehung, Diagnostik und Therapie

A. Müller, F. Thiel, H. Binder, R. Strick, R. Dittrich, P. Oppelt, M. W. Beckmann
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Publication Date:
26 April 2007 (online)

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Kernaussagen

Epidemiologie

Myome sind die häufigsten soliden Tumoren der Frau. Sie sind meist hormonabhängig und durch ein gutartiges Wachstum charakterisiert. Bei ca. 20 %–40 % aller Frauen über 30 Jahre finden sich Myome des Uterus, die vor allem in der reproduktiven Lebensphase symptomatisch werden.

Symptomatik

Im Vordergrund stehen Blutungsstörungen, Schmerzen und Druckgefühl sowie Störungen im Rahmen der Reproduktion. Letztere äußern sich in Aborten, Sterilität und dem vermehrten Auftreten von Pathologien im Verlauf einer Schwangerschaft. Entscheidend ist die Lage und Größe der Myome, wobei vor allem submuköse und intramurale Myome eine Rolle zu spielen scheinen.

Diagnostik

Im Vordergrund stehen hier stehen an erster Stelle die klinische Untersuchung und der Ultraschall als nicht-invasive Untersuchungsmethoden sowie die Hysteroskopie und Laparoskopie. Das MRT oder CT sollte Sonderfällen vorbehalten bleiben, da generell keine zusätzlichen und relevanten Informationen zu erwarten sind.

Therapie

Die minimalinvasiven OP-Methoden, wie operative Hysteroskopie und Laparoskopie, sind die Methoden der Wahl zur organerhaltenden Resektion bzw. Enukleation von Myomen. Alternativ stehen die verschiedenen Hysterektomieverfahren bei abgeschlossener Familienplanung zur Verfügung.

Eine medikamentöse Therapieoption zur Größenreduktion der Myome stellen die GnRH-Agonisten und -Antagonisten dar. Die Größenabnahme ist aber nach Beendigung der Therapie immer reversibel. Daher sollten GnRH-Agonisten und -Antagonisten nur bei Kontraindikationen zur OP oder Sonderfällen vorbehalten sein. Der Progesteronantagonist Mifepriston (RU 486) scheint ebenfalls in äquipotenter Weise eine Größenreduktion von Myomen zu verursachen wie unter GnRH-Analoga, ist aber sicherlich experimentellen Therapieansätzen oder Studien vorbehalten.

Die Embolisation der A. uterina ist für ausgewählte Patientinnen mit abgeschlossener Familienplanung und nach sorgfältiger Abwägung des Risikos und Nutzen eine Alternative, führt aber ebenfalls wie die medikamentösen Therapien lediglich zu einer Größenabnahme der Myome.

Literatur

PD Dr. med. A. Müller

Frauenklinik · Universitätsklinikum Erlangen

Universitätsstraße 21–23

91054 Erlangen

Email: andreas.mueller@gyn.imed.uni-erlangen.de