Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33(12): 599
DOI: 10.1055/s-2007-1022643
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Veränderte Proteine - Bluttest soll Alzheimerrisiko vorhersagen

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Publication Date:
21 January 2008 (online)

 
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Ein einfacher Bluttest könnte in Zukunft verraten, ob ein älterer Mensch an Alzheimer erkranken wird oder nicht. Ein Forscherteam der Stanford Universität in Kalifornien http://www.stanford.edu hat über Monate hinweg das Blut von 40 Alzheimerpatienten und ebenso vielen gesunden Probanden untersucht. Das Ergebnis ihrer Untersuchungen präsentierten die Forscher nun im Fachjournal Nature Medicine (http://www.nature.com/nm). Das Testverfahren soll ein späteres Alzheimer-Leiden bereits zwei bis sechs Jahre im Voraus diagnostizierbar machen.

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Beobachtung von 18 Proteinen im Blut

Der Neurologe Wyss-Coray und sein Team entwickelten den Test anhand von Blutproben 259 älterer Menschen mit milden bis schweren Symptomen. Das Testverfahren stützt sich dabei auf Eiweißstoffe, die beim Austausch von Botschaften zwischen Zellen eine wichtige Rolle spielen. Das Forscherteam stellte fest, dass die Werte von 18 dieser 120 Kommunikations-Proteine ausreichen, um eine Aussage über das Alzheimerrisiko oder die bereits erfolgte Erkrankung eines Patienten zu treffen. Nach Angaben der Universität Stanford traf die dabei gestellte Prognose in 90% aller Fälle zu. Diese 18 entscheidenden Proteine sind vor allem für das Immunsystem und die Blutbildung von entscheidendem Interesse. Wie schon in früheren Studien vermutet, sind es gerade diese Systeme, die sich schon zu einem frühen Zeitpunkt der Alzheimer-Erkrankung verändern. Eine gezielte Beobachtung dieser Bereiche könnte daher auch die Diagnostik der Erkrankung ermöglichen. Die Forscher hoffen, dass die beobachteten Eiweißstoffe zukünftig auch den Weg zur Behandlung der schweren Nervenkrankheit weisen könnten. Um die Zulassung des Tests voran zu treiben, müssen die Stanford-Ergebnisse nun auch durch andere Labors bestätigt werden.

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Quelle: Pressetext.de

 
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