Mit fettleibigen Männern befasst sich eine internationale Studie unter Leitung des
Instituts für Reproduktionsmedizin (IRM) am Universitätsklinikum Münster (UKM). "Männer
mit Übergewicht riskieren Altersdiabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sexuelle
Probleme", erklärte Priv.-Doz. Dr. Michael Zitzmann, wissenschaftlicher Leiter der
Studie. Grund hierfür ist Fettgewebe, das sich um die Organe herum angesammelt hat
und Substanzen freisetzt, die die Blutgefäße im Körper schädigen und das Testosteron
reduzieren können.
Bereits ein Bauchumfang von über 94 cm und dazu entweder ein zu hoher Blutdruck, zu
hohe Blutfette oder ein erhöhter Blutzuckerspiegel stellt ein Risiko dar. Viele dieser
Männer mit einem "Metabolischen Syndrom" haben gleichzeitig einen Testosteronmangel.
Die Folgen: Die Betroffenen fühlen sich müde und niedergeschlagen, Arbeitsleistung
und Liebesleben sind nicht mehr wie früher. "Durch Abnehmen verliert der Körper das
innen gelagerte Fett und schüttet damit weniger gefäßschädigende Substanzen, aber
mehr gefäßschützendes Adiponektin aus", erklärt Michael Zitzmann, der am UKM die Männersprechstunde
leitet. Da ein Testosteronmangel jedoch das Abnehmen praktisch unmöglich macht, geraten
die Betroffenen in einen Teufelskreis aus Fettansammlung und fortschreitendem Testosteronmangel.
Die Studie am UKM soll herauszufinden, ob durch eine Behandlung mit Testosteron das
"Metabolische Syndrom" und damit dessen Folgeerkrankungen verringert werden können.
Der neue Ansatz, Übergewicht und die drastischen Folgen mit Hormongaben zu bekämpfen,
könnte den Teufelskreis aus Fettleibigkeit und Testosteronmangel durchbrechen, so
die Annahme der Wissenschaftler. Sollte die Studie die Hypothese der Mediziner bestätigen,
würde nicht nur die Lebensqualität der betroffenen Männer steigen. Auch die Rate von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes ließe sich drastisch senken, die Entlastungen
für das Gesundheitssystem wären enorm. Während der sechsmonatigen Studiendauer unterziehen
sich die 300 Probanden regelmäßigen Arztvisiten sowie Blutabnahmen. Alle Teilnehmer
erhalten kostenlos eine komplette Untersuchung Ihres Gesundheitszustandes, die Medikation
ist kostenfrei.
Die internationale Studie, die zusammen mit Wissenschaftlern aus Schweden und Österreich
durchgeführt wird, wurde den zuständigen Ethikkommissionen vorgelegt und von der zuständigen
Regierungsbehörde genehmigt. Wer an der Studie teilnehmen oder weitere Informationen
haben möchte, kontaktiert den Studienleiter für Deutschland per unter Email: Michael.Zitzmann@ukmuenster.de.