Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 2007; 2(6): 32
DOI: 10.1055/s-2007-1013657
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Prüfungsfragen

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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Liebe Heilpraktikeranwärter - hier ist Ihre Seite, in dieser Ausgabe mit Fragen rund um das Thema „Rhythmus, Frequenz und Intervall”. Viel Erfolg beim Beantworten wünscht Ihnen Elvira Bierbach!

Schriftliche Prüfungsfragen

(Es ist jeweils ein Kreuz zu machen.)

Frage 1:

Sie werden zu einem Patienten gerufen, der eine Mitralstenose hat und unter Herzrhythmusstörungen leidet. Er windet sich im Bett, weil er so heftige, kolikartige Bauchschmerzen hat. Er konnte nur sehr wenig Wasser lassen, aber sein Urin ist dunkelrot. Ihre Verdachtsdiagnose?

  1. akute Pankreatitis

  2. akute Glomerulonephritis

  3. Herzinfarkt

  4. Niereninfarkt

  5. Magenperforation

  6. Lungenembolie

Frage 2:

Kreuzen Sie an, was für Rhythmusstörungen stimmt.

  1. Rhythmusstörungen werden immer vom Sinusknoten verursacht.

  2. Rhythmusstörungen werden von den Patienten meist durch Herzstolpern bemerkt.

  3. Bei einem Sportler ist eine Herzfrequenz von 50 Schlägen pro Minute unbedingt behandlungsbedürftig.

  4. Extrasystolen können durch Herzentzündungen verursacht werden.

  5. Extrasystolen werden mit Marcumar behandelt.

Frage 3:

Bei welchen Erkrankungen kommt es typischerweise zu einem „symptomfreien Intervall”?

  1. Epiduralblutung

  2. Mesenterialinfarkt

  3. Knollenblätterpilzvergiftung

  4. Gicht

  5. Poliomyelitis

  6. Invaginationsileus des Säuglings

    • keine Antwort ist richtig

    • 1, 2 und 5 sind richtig

    • 1, 2 und 6 sind richtig

    • 2, 4, 5 und sind richtig

    • alle Antworten sind richtig

Mündliche Prüfungsfragen

Frage 4:

An welchem Organ kann bei welcher Erkrankung eine „Frequenzstarre” entstehen?

Frage 5:

Auf einem Konzert von Tokio Hotel bricht eine 15-Jährige plötzlich zusammen. Die Symptome: Benommenheit, kaltschweißige Haut, Pulsfrequenz um 56/min, Systole 95 mmHg, Herzaktion regelmäßig. Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?

Antworten

Frage 1: Antwort 4

  1. Typisch ist gürtelförmiger Oberbauchschmerz mit Erbrechen, keine Hämaturie.

  2. Ein solch dramatisches Bild kommt nicht vor, häufig gibt es gar keine subjektiven Beschwerden.

  3. Ein Herzinfarkt kann sich mit (Ober-) Bauchschmerzen zeigen, jedoch keine Hämaturie.

  4. Das Bild ist typisch, arterielle Embolie durch Klappenfehler, wegweisend ist die Hämaturie in Kombination mit der Vorgeschichte.

  5. Keine Hämaturie, Schmerz ansteigend, ohne Kolik, Bauch bretthart.

Frage 2: Antwort 4

  1. Zahlreiche andere Ursachen sind möglich.

  2. Meist bleiben Rhythmusstörungen vom Patienten längere Zeit unbemerkt.

  3. Das trainierte „Sportherz” arbeitet ökonomischer, was die notwendige Herzfrequenz senkt.

  4. V. a. Myokarditis und Endokarditis können zu Rhythmusstörungen führen.

  5. Marcumar beeinflusst nicht den Rhythmus, sondern beugt Thromben vor.

Frage 3: Antwort e

  1. Typisch ist initial eine kurze Bewusstlosigkeit nach Contusio cerebri, dann ein symptomfreies Intervall: zuerst Aufklaren, dann erneutes Eintrüben bis zum Koma.

  2. Nach dem Initialstadium mit heftigem Abdominalschmerz und schwerem KG beginnt etwa 6 Std. später das Latenzstadium mit trügerischem Nachlassen des Schmerzes und abnehmender Darmperistaltik. Nach weiteren 6 Std. Übergang ins „Endstadium”.

  3. 4 bis 48 Std. nach Verzehr entstehen massive gastrointestinale Beschwerden. Nach weiteren 12 bis 24 Std. folgt ein symptomfreies Intervall. Etwa 2-4 Tage nach Verzehr entwickeln sich Leber- und Nierenversagen.

  4. Erst Wochen bis Jahre nach dem ersten Anfall kommen weitere Symptome.

  5. Nach Initialstadium mit unspezifischen Krankheitssymptomen folgt die Organmanifestation.

  6. Nach Kolikschreien und ggf. tastbarer „Walze” im rechten Unterbauch symptomfreies Intervall, dann Erbrechen und blutigschleimige Stühle.

Zu Frage 4:

Bei einer diabetischen Neuropathie kann es zur Herzfrequenzstarre kommen: Herzfrequenz und Blutdruck können sich nicht mehr an die jeweilige Belastungssituation anpassen und bleiben starr beim gleichen Wert.

Zu Frage 5:

Vasovagale Synkope: Durch eine Überreaktion des Nervensystems kommt es zu plötzlichem Blutdruck- und Pulsabfall bei ansonsten meist gesunden Menschen, oft ausgelöst durch Angst, Schmerz, Stress, „Hysterie”.

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