Z Orthop Unfall 2006; 144(6): 560
DOI: 10.1055/s-2006-971828
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Neue Therapieleitlinien: Zoledronsäure 5 mg erhält Empfehlungsgrad A

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Publication Date:
22 February 2007 (online)

 
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Der Dachverband deutschsprachiger osteologischer Fachgesellschaften (DVO) hat Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung des Morbus Paget beschlossen. Zu den wirkstarken Therapien mit Empfehlungsgrad A gehört das einmalig als Kurzinfusion zu verabreichende Bisphosphonat Zoledronsäure 5 mg[1].

Als Therapie der Wahl bei der zweithäufigsten Knochenstoffwechselerkrankung Morbus Paget gelten Bisphosphonate. Sie bremsen die übermäßige Knochenresorption durch aberrante Paget-Osteoklasten. Derzeit sind in Deutschland 5 verschiedene Bisphosphonate mit unterschiedlicher Therapiedauer von bis zu 6 Monaten zugelassen. Die DVO-Leitlinien stellen die Überlegenheit der Bisphosphonate Pamidronat, Risedronat und Zoledronsäure gegenüber Etidronat und Tiludronat hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Normalisierung der AP im Serum fest. Auf Basis der Literatur sprach die Leitlinienkommission der Therapie mit Zoledronsäure 5 mg den Empfehlungsgrad A aus.

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Verbesserung der Therapie durch einmalige Infusion mit Zoledronsäure

Eine klare Überlegenheit der einmaligen Infusion mit Zoledronsäure gegenüber der oralen Gabe von Risedronat belegt eine veröffentlichte Vergleichsstudie[2]. Das klinische Prüfprogramm zu Zoledronsäure 5 mg umfasste 2 multizentrische, randomisierte, doppelblinde Vergleichsstudien mit identischem Design. Dabei wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit einer einzigen 15-minütigen Infusion von Zoledronsäure 5 mg gegenüber oral appliziertem Risedronat (30 mg täglich über 60 Tage) in einem Zeitraum von 6 Monaten untersucht. Die Ergebnisse aus den gepoolten Daten zeigten für Zoledronsäure ein signifikant überlegenes Ansprechen der behandelten Patienten: Die Responderrate lag bereits nach 2 Monaten bei 90% gegenüber 47% unter Risedronat. Nach 6 Monaten zeigten 96% der mit Zoledronsäure behandelten Patienten eine therapeutische Response auf, im Vergleich zu 74% bei Risedronat.

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Diagnostik und Verlaufskontrolle

Den höchsten Stellenwert in Diagnose und Verlaufsbeobachtung des Morbus Paget hat die Aktivität der AP im Serum, die mit der Osteoblastenaktivität korreliert. In über 85% der Fälle mit unbehandeltem Morbus Paget ist der AP-Spiegel erhöht. Bei gleichzeitig vorliegender Lebererkrankung wird zur Differenzierung zwischen Knochen- und Leber-AP-Erhöhung empfohlen, die knochenspezifische Isoform der AP zu bestimmen.

Nach Beginn einer medikamentösen Therapie wird als Verlaufskontrolle die Messung der AP im Serum nach 3 Monaten und dann alle 6 Monate empfohlen. Dabei sollte jeweils auch das klinische Beschwerdebild evaluiert werden. Eine erneute Behandlung wird empfohlen, wenn die AP über 25% des minimalen Wertes ansteigt, erneut Schmerzen in einem Paget-Areal auftreten oder eine radiologische Progredienz vorliegt, die benachbarte Strukturen bedrohen könnte.

Eine Therapie, z. B. mit Zoledronsäure 5 mg, empfehlen die Leitlinien bei Vorliegen von Schmerzen im Paget-Areal oder anderen Symptomen, die den Patienten beeinträchtigen. Weitere Indikationen zur Behandlung sind der Befall von statisch belasteten Skelettanteilen, die deformiert werden können - wie Becken, Femur und Tibia - sowie bei Gefahr des Auftretens funktioneller Störungen an Nerven, zentralem Nervensystem, Gehör und Gelenken. Eine erhöhte AP als alleiniges Zeichen eines aktiven Morbus Paget ohne klinische Symptome stellt laut Leitlinien grundsätzlich keine gesicherte Indikation zur Therapie dar.

Nach einer Pressemitteilung (Novartis)

05 Aclasta, Novartis Pharma GmbH, Nürnberg

06 Reid IR. et al. N Engl J Med 2005; 353: 898-908

05 Aclasta, Novartis Pharma GmbH, Nürnberg

06 Reid IR. et al. N Engl J Med 2005; 353: 898-908