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DOI: 10.1055/s-2006-954795
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Abdominelle Sonographie im Kindes- und Jugendalter - Dokumentationsempfehlungen
Publication History
Publication Date:
11 October 2006 (online)
- Apparative Voraussetzung
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- Minimaldokumentation: Anforderung für den Normalbefund
- Erweiterte Dokumentation "Abdomen-Sonographie im Kindesalter"
Unter dem Arbeitskreisleiter für Sonographie im Kindesalter, Herrn Univ. Prof. Dr. Michael Riccabona, wurde in Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen DEGUM-Arbeitskreis die nachfolgenden Dokumentationsempfehlungen für abdominelle Sonographie im Kindes- und Jugendalter erstellt.
Apparative Voraussetzung
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            Schallköpfe - 
                  
                  Curved- und Sektor-/Vektorschallkopf; Linearschallkopf 
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                  Mindestfrequenz (altersabhängig): 7 MHz: Neugeborene und Säuglinge, 5 MHz: Kleinkinder, 3 MHz: Jugendliche 
 
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            erweiterter Ultraschall (Intensivstation, Spezialfragen, bestimmte Krankheitsbilder): - 
                  
                  Möglichkeit zur Farbdopplersonographie 
 
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Minimaldokumentation: Anforderung für den Normalbefund
Oberbauch (Leber, Gallenwege, Pankreas, Milz, Gefäße)
Leber und Gallenwege
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            Oberbauchlängsschnitt rechte Flanke/vordere Axillarlinie - gleichzeitige Darstellung re. Niere/Nebenniere und/oder Gallenblase möglich 
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            Längsschnitt Sternallinie/parasternal: linker Leberlappen, Aorta (IVC), Gefäßabgänge 
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            Rippenbogenrandschnitte gekippt: Lebervenenstern, Pfortadergabel - Gallenblase, falls nicht anderweitig erfasst 
Pankreas und Milz
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            Oberbauchquer-/schrägschnitt durch Pankreaslängsachse (Mesenterialwurzel) 
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            Oberbauchlängs-/schrägschnitt linke Flanke durch Milz (in Hilushöhe) - gleichzeitige Darstellung li.Niere/Nebenniere und/oder Pankreasschwanz möglich 
Nieren und Retroperitoneum
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            je ein Längs- und Querschnitt (in Hilushöhe) - rechts: gleichzeitige Darstellung: Nebenniere, Leber und/oder Gallenblase möglich - links: gleichzeitige Darstellung: Nebenniere und/oder Milz möglich 
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            oder von dorsal in Nierenlängs- und Querachse (in Hilushöhe) 
Unterbauch (Harnblase, inneres weibliches Genitale)
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            Uterbauchquerschnitt in Höhe der Uretereneinmündung; bei Fragestellung: harnableitendes System (Erläuterung s. u.) 
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            Unterbauchquerschnitt mit Ovarien/Uterus (eventuell Längsschnitte); bei Fragestellung: weibliches Genitale 
Beachte:
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            Bei der Erstvorstellung ist die Untersuchung des gesamten Abdomens im Sinne einer abdominellen Übersichtssonographie zu empfehlen! 
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            Dokumentation jeder Untersuchung 
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            Beschriftung oder Piktogramme verwenden 
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            Seitenidentifikation: - Längsschnitt: kranial = linke Bildseite - Querschnitt in Rückenlage: rechte Körperseite = linke Bildseite, linke Körperseite = rechte Bildseite - Querschnitt in Bauchlage: links = links, rechts = rechts 
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            pathologische Befunde in zwei Ebenen darstellen und gegebenenfalls vermessen 
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            weitere Dokumentation (siehe "erweiterte Dokumentation"): je nach Klinik und Fragestellung 
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            standardisierte Vermessung Leber: Längsschnitt: VAL rechts und STL Milz: Längsachse (organbezogen) Nieren (organbezogen): maximale Länge und beide Durchmesser in Hilushöhe 
Erweiterte Dokumentation "Abdomen-Sonographie im Kindesalter"
Untersuchung des Harntrakts (Standard)
Untersuchungsvorbereitung: gute Hydrierung und volle Blase
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            Harnblase: median längs und quer (eventuell Volumen) 
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            distaler Ureterabschnitt/-mündung beidseits längs und/oder quer 
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            beide Nieren von ventral und/oder von dorsal (maximaler Längs- und Querschnitt) - Vermessung/Nierenvolumetrie - bei Verlaufskontrollen für Volumetrie wieder gleichen Zugang wählen - Nebenniere miterfassen (Säugling) 
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            bei erweitertem Harntrakt: - Nierenbecken- und Kelchdurchmesser im Querschnitt - Vermessung des Parenchyms an der schmälsten Stelle im Querschnitt - Weite des Ureters im Querschnitt (Erfassen der Ureterdynamik) 
Erweiterte Harntrakt-Sonographie
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            Restharnbestimmung mit erneuter Beurteilung des Nierenbeckenkelchsystems 
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            Doppleruntersuchung fakultativ - Nierenarterien und Nierenvenen - Nierenparenchymvaskularisation - Uretermündungsjet - ggf. Miktionsurosonographie mit US-Kontrastverstärkern 
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            transperinealer Zugang: bei männlichem Säugling und erweitertem Ureter und/oder Blasenpathologie 
Magen-Darmtrakt
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            Linearschallkopf (mindestens 7 MHz) 
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            graduierte Kompressionstechnik 
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            abdominelle Übersichtssonographie 
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            + nachgefragter (Darm-) Abschnitt in Längs- und Querschnitt 
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            Pylorus: Längs- und Querschnitt, Mageneingang, Oberbauchquerschnitt (Mesenterialwurzel) 
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            Appendix: Zökalpol mit Appendix längs und quer, terminales Ileum; FDS hilfreich 
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            Invagination: pathologische Kokarde längs und quer 
"Schockraumsonographie"
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            "Douglas-Raum" (spatium rektovesikale, bzw spatium rektouterinum) 
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            Parakolische Rinne beidseits (+ Leber/Niere rechts und Milz/Niere links) 
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            Basaler Pleuraraum beidseits 
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            Kardialer 4-Kammerblick und Perikard; für Detailuntersuchung nach Trauma: abdominelle Übersichtssonographie inklusive Farbdopplersonografie und PW-Dopplersonographie (Niere) 
Kontakt: ÖGUM, Arbeitskreis für Sonographie im Kindesalter, Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wien, Internet: www.univie.ac.at/oegum sowie www.DEGUM.de und Prof. Dr. M. Riccabona, Univ. Klinik für Radiologie, klin. Abteilung für Kinderradiologie, Universitätsklinikum Graz, Auenbruggerplatz, A-8036 Graz, Österreich
ÖGUM - DEGUM, Akkordierung Februar 2006
 
     
      
    
