Mittlere Veränderung des HAMA-Gesamtscores während der Therapie mit Escitalopram bzw.
Plazebo bei Patienten mit GAD. Die Angstsymptomatik ist bereits nach der ersten Woche
signifikant vermindert. (Goodman et al., J Affect Disorder 2005; 87: 161-167)
Die generalisierte Angststörung (GAD) versteckt sich oft hinter komorbiden Störungen.
Der hohe psychische und funktionelle Behinderungsgrad erfordert eine effektive Therapie.
Mit seinem evidenzbasierten Wirknachweis für alle Therapiephasen - von der Akuttherapie
bis zur Rezidivprophylaxe - sowie seiner guten Verträglichkeit erfüllt Escitalopram
(Cipralex®) die Bedingungen sowohl für eine erfolgreiche akute als auch langfristige
Behandlung von GAD-Patienten.
Das Rückfallrisiko ist unter Escitalopram signifikant geringer als unter Plazebo. (Allgulander et al., Int J Neuropsychopharmacol 2005; 9: 1-11)
Escitalopram besitzt mit seinem einzigartigen innovativen Wirkmechanismus, der durch
eine doppelte Wirkung am Serotonintransporter gekennzeichnet ist, eine Sonderstellung
innerhalb der Gruppe der SSRI. Vergleichsstudien zeigen Wirkvorteile besonders bei
schweren Depressionen. Auch bei Panikerkrankungen und sozialer Phobie hat es sich
als effektive Therapieoption erwiesen. Seine rasche Wirksamkeit bereits nach ein bis
zwei Wochen schafft günstige Voraussetzungen für eine stabile Response und Remission.
Auf die hohe Aussagekraft einer frühen deutlichen und stabilen Response bei depressiven
Patienten weisen Mulder et al. (2006) hin. In der neuseeländischen Langzeitstudie
über fünf Jahre hatte eine frühe Response die höchste positiv-prädiktive Aussagekraft
für den weiteren Krankheitsverlauf.
In der Praxis ist eine Differenzierung zwischen Grunderkrankung und komorbider Störung
oft kaum möglich. Hier ist die Wahl eines Medikamentes mit einem breiten antidepressiven
und anxiolytischen Wirkspektrum sinnvoll. Nach den aktuellen evidenzbasierten Leitlinien,
die von der British Association of Psychopharmacology 2005 verabschiedet wurden, besteht
ein ausreichender Wirknachweis für alle Therapiephasen nur für die beiden SSRI Escitalopram
und Paroxetin (Baldwin et al., 2005). Mit der Indikationserweiterung von Escitalopram
für die Therapie der generalisierten Angststörung wird daher jetzt eine wichtige therapeutische
Lücke geschlossen.
Signifikante Anxiolyse bereits nach der ersten Therapiewoche
Signifikante Anxiolyse bereits nach der ersten Therapiewoche
Dass Escitalopram bei Patienten mit GAD eine deutliche und rasche Anxiolyse bewirkt,
zeigt eine Publikation von Goodman et al. (2005), bei der die Daten von drei randomisierten
plazebokontrollierten Akutstudien mit dem gleichen Studiendesign mit insgesamt 856
GAD-Patienten (Ø 39 Jahre) ausgewertet wurden. Die Studienteilnehmer wurden acht Wochen
lang mit Escitalopram 10 bis 20 mg/d oder Plazebo behandelt. Die Escitalopram-Gruppe
verzeichnete gegenüber Plazebo bereits nach der ersten Therapiewoche einen signifikanten
Rückgang des HAM-A-Gesamtscore (p < 0,05). Nach acht Wochen war für Escitalopram die
Response (Escitalopram 47,5% vs. 28,6% für Plazebo; p < 0,001) und Remission (Escitalopram
26,4% vs. 14,1% für Plazebo; p < 0,001) signifikant höher. Die Krankheitsschwere nahm
im globalen Eindruck signifikant erstmals nach der zweiten Therapiewoche ab (CGI-S:
p < 0,05).
Wirksam auch in der Erhaltungstherapie und Rezidivprophylaxe
Wirksam auch in der Erhaltungstherapie und Rezidivprophylaxe
In einer randomisierten, doppelblinden Vergleichsstudie wurde die langfristige Wirksamkeit
und Verträglichkeit von Escitalopram 10 bis 20 mg/d untersucht (Bielski et al., 2005).
123 GAD-Patienten (Ø 37 Jahre) erhielten 24 Wochen lang entweder 20 bis 50 mg/d Paroxetin
oder 10 bis 20 mg/d Escitalopram. Beide SSRI führten zu einer vergleichbar signifikanten
Anxiolyse. Die Responserate betrug für Escitalopram 78,3% vs. 62,3% in der Paroxetin-Gruppe.
Mit der Dauer der Einnahme steigt die Bedeutung der Verträglichkeit für die Therapietreue.
Unter Paroxetin brachen signifikant mehr Patienten die Studie vorzeitig ab als unter
Escitalopram (Escitalopram: 6,6% vs. Paroxetin: 22,6%; p < 0,05).
Allgulander et al. (2005) behandelten 375 Patienten zwischen 18 und 65 Jahren nach
einer erfolgreichen 12-wöchigen Akuttherapie mit Escitalopram in einer doppelblinden
Extensionsstudie über mindestens 24 Wochen. Zu diesem Zeitpunkt hatten 56% der Plazebo-Gruppe
ein Rezidiv erlitten (Escitalopram: 19%; p < 0,001). Unter Plazebo war das Rezidivrisiko
um das Vierfache erhöht.
Fazit
Fazit
Der innovative SSRI Escitalopram (Cipralex®) zeichnet sich durch eine schnelle und
starke anxiolytische und antidepressive Wirkung aus. Wie das nachfolgende Interview
mit Prof. David Baldwin zeigt, erweist es sich nicht zuletzt aufgrund geringer Nebenwirkungen
als geeignete Therapieoption der generalisierten Angststörung.