Z Orthop Ihre Grenzgeb 2006; 144(3): 253-254
DOI: 10.1055/s-2006-947128
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Relaxans lindert Muskelverspannungen

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Publication Date:
04 July 2006 (online)

 
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Das zentral wirkende Muskelrelaxans Methocarbamol[1] hat kürzlich die Nachzulassung erhalten. Auf einem Symposium im März 2006 in Frankfurt/Main[2] gab PD Michael Späth, München, einen Überblick über die Studien mit dem Muskelrelaxans.

Im Rahmen des Nachzulassungsverfahrens wurden 2 plazebokontrollierte Studien durchgeführt, eine mit Methocarbamol oral und die zweite mit der parenteralen Darreichungsform. Die Teilnehmer dieser Phase-IV-Studien waren Lumbago-Patienten. Hauptzielparameter waren Bewegungsfähigkeit, die mit dem modifizierten Schober-Test und dem Finger-Boden-Abstand ermittelt wurde, die Stärke der Schmerzen (VAS), die Zahl der Therapie-Versager und die Zeit bis zum Studienabbruch bei Therapie-Versagen. In der Studie mit der Injektionslösung war die Zeit bis zur Einnahme der Escape-Medikation (Paracetamol) ein weiterer Hauptzielparameter.

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Hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit

Methocarbamol (3-mal täglich 2 Tabletten à 750 mg) war Plazebo signifikant überlegen. Der Prozentsatz der schmerzfreien Patienten stieg unter Methocarbamol schneller als unter Plazebo. Nach 8 Tagen hatten nur noch 20% der Verum-Patienten Schmerzen, während es in der Plazebogruppe noch 60% waren. Schwerwiegende Ereignisse traten in der Studie nicht auf. Von 98 Patienten in der Verum-Gruppe berichteten 3 über gastrointestinale Beschwerden. Es gab zwischen Plazebo- und Verum-Gruppe keinen signifikanten Unterschied in der Zahl der Patienten, die von unerwünschten Ereignissen berichteten.

Unter Methocarbamol (2-mal täglich 1 Ampulle mit 1000 mg) verbesserte sich im Vergleich zu Plazebo die Symptomatik signifikant hinsichtlich der Hauptzielparameter. Das Risiko auf Paracetamol zurückgreifen zu müssen war in der Plazebogruppe um 56% größer als in der Verumgruppe. Die Wahrscheinlichkeit mit Methocarbamol schmerzfrei zu werden lag bei etwa 90%, während sie in der Plazebogruppe nur 31% betrug. Sobald Schmerzfreiheit eintrat, wurde die Studie für den betreffenden Patienten beendet.

Insgesamt traten bei 12 Patienten 15 unerwünschte Ereignisse auf, 9 davon in der Verumgruppe. Das häufigste Ereignis war Schwindel (Verum 4, Plazebo 1). Schwerwiegende Ereignisse, die mit der Prüfmedikation in Zusammenhang standen, traten in der Studie nicht auf. Es gab zwischen Plazebo- und Verumgruppe keinen signifikanten Unterschied in der Zahl der Patienten, die von unerwünschten Ereignissen berichteten.

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Methocarbamol aktiviert hemmende Interneurone

Prof. Walter Zieglgänsberger, München, sieht in der Stärkung der GABAergen inhibitorischen Interneurone des Rückenmarks ein vielversprechendes Prinzip der Schmerzbehandlung. Das Muskelrelaxans Methocarbamol steigert die Aktivität dieser Neuronen und eignet sich nach Auffassung von Zieglgänsberger als Basismedikament bei akuten und chronischen Muskelverspannungen zum Beispiel nach Lumbago. In der akuten Phase ermöglicht das spinale Muskelrelaxans die schnelle Wiedergewinnung der Beweglichkeit und kann verhindern, dass Schmerzen chronisch werden.

Nach einer Pressemitteilung (Bastian-Werk)

11 Ortoton® Tabletten und Ortoton® K.I.S. Injektionslösung, Bastian-Werk GmbH, München

12 im Rahmen des Deutschen Schmerztags, veranstaltet von Bastian-Werk

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