Z Orthop Ihre Grenzgeb 2006; 144(5): 502-506
DOI: 10.1055/s-2006-942262
Fuß

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Retrospektive Untersuchung von Marschfrakturen bei der Bundeswehr in den Jahren 1998 bis 2000

Retrospective Analysis of March Fractures in the German Armed Forces in the Years 1998 to 2000A. Henningsen1 , P. Hinz1 , R. Lüdde3 , A. Ekkernkamp1 , D. Rosenbaum2
  • 1Klinik und Poliklinik für Chirurgie der E.-M.-A.-Univ. Greifswald, Abt. für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
  • 2Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie, Universitätsklinikum Münster, Funktionsbereich Bewegungsanalytik
  • 3Wehrmedizinisch-Statistisches Institut der Bundeswehr, Abt. III Wehrmedizinalstatistik, Andernach
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Publication Date:
22 September 2006 (online)

Zusammenfassung

Studienziel: In dieser Arbeit wurde die Situation der Marschfrakturen bei der Bundeswehr in den Jahren 1998 bis 2000 dargestellt. Insbesondere wurde die Altersstruktur und Dienstzeit der Soldaten, Verteilung der Frakturen auf die Mittelfußknochen und das Auftreten von Körperfehlern betrachtet. Methode: Am Wehrmedizinisch-Statistischen Institut der Bundeswehr wurde das Aufkommen von Soldaten mit der Diagnose „Marschfraktur” in den Jahren 1998 bis 2000 gesichtet und die Gesundheitsakten anonymisiert ausgewertet. Insgesamt konnten 191 Fälle mit 204 Frakturen ausgewertet werden. Ergebnisse: 82 % aller betroffenen Soldaten in den Jahren 1998 bis 2000 waren zwischen 19 und 22 Jahre alt. Über 50 % der Frakturen traten innerhalb der ersten 8 Wochen nach Eintritt in die Bundeswehr auf. In rund 64 % aller Fälle war der Mittelfußknochen III betroffen, in 25 % der II. Mittelfußknochen und in nur insgesamt 11 % betraf es die Mittelfußknochen IV, V und I. Die Soldaten wurden durchschnittlich 26,5 Tage vom Dienst befreit. Es konnten keine eindeutigen Risikofaktoren für Marschfrakturen hinsichtlich körperlicher Auffälligkeiten festgestellt werden. Schlussfolgerung: Die Marschfraktur bei der Bundeswehr ist eine nicht vorhersagbare „Erkrankung” des jungen und physisch leistungsfähigen Menschen; Jugend ist kein Schutzfaktor. Speziell in den ersten Wochen bei der Bundeswehr besteht eine erhöhte Anfälligkeit, eine Marschfraktur zu erleiden. Ein Screening ist nicht möglich.

Abstract

Aim: The aim of this study was to determine the incidence/frequency of march fractures in the German Armed Forces in the years from 1998 to 2000. In particular, the age, length of service, distribution of the metatarsals and the occurrence of anthropometric risk factors were considered. Methods: At the Medicostatistical Institute of the German Armed Forces the records of soldiers, 191 cases with 204 fractures, with diagnosed “march fractures” were selected and analyzed. Results: 82 % of the affected soldiers were between 19 and 22 years old. More than 50 % of the fractures occurred within the first eight weeks of service. In about 64 % the 3rd metatarsal was affected, in 25 % the 2nd metatarsal and in only 11 % of all cases the 4th, 5th, and 1st metatarsals. Soldiers were exempted from duty for an average of 26.5 days. No specific anthropometric risk factors were found to be connected with the occurrence of march fractures. Conclusion: March fractures in the German Armed Forces are non-predictable injuries of young and physically fit individuals; youth is not a protective factor. There is an increased risk for march fractures during the first weeks of military service. There appears to be no possibility for a screening.

Literatur

A. Henningsen

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