Viszeralchirurgie 2006; 41(5): 364-365
DOI: 10.1055/s-2006-942212
Das viszeralchirurgische Prüfungsgespräch

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der Lungenrundherd

The Solitary Pulmonary NoduleJ. Pfannschmidt1 , H. Dienemann1 , H. Hoffmann1
  • 1Chirurgische Abteilung der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
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Publication Date:
27 October 2006 (online)

Der isolierte Lungenrundherd ist einer der häufigeren radiologischen Befunde in der klinischen Praxis. In ca. 0,1 bis 0,2 % aller Röntgenübersichtsaufnahmen wird ein isolierter Lungenrundherd inzidentell detektiert. Wie ist ein Lungenrundherd definiert und was sind die ersten diagnostischen Maßnahmen?

Der pulmonale Rundherd ist eine isolierte, kugelförmige Läsion mit einem Durchmesser kleiner 3 cm und komplett von Lungengewebe ohne Atelektase oder Lymphadenopathie umgeben.

Der erste diagnostische Schritt besteht in der Erfragung der Röntgenanamnese zur Beurteilung, ob der dargestellte Rundherd vorbestehend ist und ob eine Größenveränderung zu verzeichnen ist. Die weitere Anamnese konzentriert sich auf maligne und nichtmaligne Vorerkrankungen (stattgehabte Pneumonie, Tuberkulose), Zigarettenkonsum, familiäre Karzinombelastung, berufliche Exposition (z. B. Asbestkontakt), Gewichtsverlauf und spezifische Symptome.

Der Lungenrundherd ist dabei in der Regel symptomlos, so dass die körperliche Untersuchung nur selten eine maligne Diagnose sichert. Keinesfalls schließt Beschwerdefreiheit einen malignen Tumor aus.

Im Folgenden muss zur genaueren Beurteilung, im Besonderen hinsichtlich weiterer kleiner Rundherdbildungen und etwaiger Kalzifikationen, die Computertomographie des Thorax in Spiraltechnik mit Kontrastmittelapplikation gefordert werden.

Dr. med. J. Pfannschmidt

Thoraxklinik am Universitätsklinikum

Amalienstr. 5

69126 Heidelberg

Phone: +49/62 21/3 96 11 01

Fax: +49/62 21/3 96 11 02

Email: joachim.pfannschmidt@thoraxklinik-heidelberg.de

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