Bei einer Untersuchung des Bauchraums erzielt ein qualifizierter Ultraschallexperte
eine wesentlich höhere diagnostische Trefferquote als ein auf diesem Gebiet weniger
erfahrener Arzt. Letzterer erreicht eine diagnostische Treffsicherheit von knapp einem
Drittel. Ein Untersucher mit einem Zertifikat der Stufe 3 der Deutschen Gesellschaft
für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) stellt dagegen in fast 95% der Fälle die richtige
Diagnose, wie PD D. Nürnberg, Ruppin - Vorstandsmitglied der DEGUM und Chefarzt der
Medizinischen Klinik B der Ruppiner Kliniken GmbH -, kürzlich anhand von Studiendaten
dokumentierte.
Eine Sonografie des Bauchraums gehört zu den häufigsten medizinischen Untersuchungen.
Nachdem in der Vergangenheit vielfach Kritik an der Qualität der Diagnosen laut wurde,
hat die DEGUM im Jahr 2002 ein Qualitätssystem für Ultraschall-Untersucher eingeführt.
"Auch die Ergebnisse der aktuellen internistischen Studie belegen, dass das Mehrstufenkonzept
sinnvoll ist und vor allem im Dienste am Patienten seine Berechtigung hat", sagte
Nürnberg. Die DEGUM fordert deshalb unter anderem die Anerkennung ihres Konzeptes
durch die Kostenträger.
Die Effektivität des Mehrstufenkonzeptes habe sich in der Analyse sonografischer Untersuchungen
gezeigt: An ausgewählten Universitätskliniken können Nachwuchsärzte in unklaren Fällen
das Ergebnis ihres Erstultraschalls (EUS) durch einen Experten der DEGUM-Stufe 3 prüfen
lassen. Nicht selten ändert sich dabei die Erstdiagnose.