Partielle Agonisten wie Aripiprazol (Abilify®) erweitern sinnvoll die Palette der
Behandlungsoptionen bei schizophrenen Erkrankungen, stellte der Nobelpreisträger,
Prof. Arvid Carlsson, Götheborg, auf dem letztjährigen AGNP-Kongress vor. Partielle
Agonisten weisen eine intrinsische Aktivität auf, die zwischen der eines reinen Agonisten
und der eines Antagonisten liegt, somit können sie je nach Bedarf das gesamte Dopaminsystem
stabilisieren. Im mesolimbischen System, in dem vermutlich die Dopaminüberaktivität
für die Positivsymptomatik verantwortlich ist, wird das Dopaminangebot verringert.
Im mesokortikalen Bereich, in dem eine Dopaminunteraktivität für die Negativsymptomatik
verantwortlich gemacht wird, kommt es zu einem vermehrten Dopaminangebot.
Demnach ist eine antipsychotische Wirkung mit einer Verbesserung der Negativsymptomatik
sowie kognitiver Funktionen zu erwarten, ohne dass extrapyramidalmotorische Nebenwirkungen
zu erwarten sind. Diese theoretischen Überlegungen konnten für Aripiprazol bereits
in fünf Langzeitstudien mit über 5000 Patienten bestätigt werden, erklärte Prof. Wolfgang
Fleischhacker, Innsbruck. Die Wirksamkeit war dabei vergleichbar mit der anderer Neuroleptika,
wobei Aripiprazol sich durch ein günstiges Nebenwirkungsprofil auszeichnet. So sind
Gewichtszunahmen oder Lipidveränderungen nicht zu erwarten. Bei Umstellungen von anderen
Neuroleptika sollte aber behutsam vorgegangen werden.
Satellitensymposium "Der Dopamin-Partialagonist Aripiprazol: Innovative Optionen in
der Therapie der Schizophrenie" am 7. Oktober 2005 im Rahmen des AGNP-Kongresses in
München