Zusammenfassung
Fragestellung: Die LVA Baden-Württemberg etablierte in assoziierten Kliniken im Rahmen der Qualitätssicherung
eigene Messinstrumente zur Ergebnismessung und Qualitätssicherung in der Rehabilitation.
Zielgruppe der Instrumente waren Patienten und Ärzte. Eine routinemäßige Erfassung
aller Items in einer Datenbank erschien jedoch zu aufwändig. Ferner war die Rücklaufquote
der Fragebögen gering. Auf der Basis der bisherigen Messinstrumente sollten kürzere
Fragebögen mit dem Ziel entwickelt werden, diese vollständig in eine Datenbank zu
übernehmen und die Rücklaufquote zu steigern. Material und Methode: Das Studienkollektiv bestand aus 363 Patienten, die an einem stationären Heilverfahren
teilnahmen. Die Analyse der Datensätze erfolgte retrospektiv. Neben einer Korrelationsanalyse
der Items wurde eine Faktorenanalyse mit der Vmax -Rotation durchgeführt. Bei der Bewertung der Ergebnisse flossen medizinische Überlegungen
mit ein, um die adaptierten Fragebögen auf eine aus medizinischer Sicht vernünftige
Basis zu stellen. Ergebnisse: Die Korrelationsanalyse konnte nur geringfügig zur Verdichtung des Fragebogens beitragen.
Die Faktorenanalyse ergab beim Patientenfragebogen 9 Faktoren bei Aufnahme und 7 Faktoren
bei Entlassung. Im Arztfragebogen konnten zwei Faktoren identifiziert werden. Die
aus statistischer Sicht denkbare Itemreduktion wurde nach medizinischen Gesichtspunkten
bewertet und angepasst durchgeführt. Schlussfolgerung: Basierend auf umfangreichen Fragebogen konnten praktikablere Instrumente für die
Qualitätssicherung in der Routine der Rehabilitation entwickelt werden. Ermöglicht
wurde dies durch statistische Methoden, insbesondere die Faktorenanalyse. Die Verdichtung
erfolgte ohne nennenswerten Informationsverlust. Durch die höhere Rücklaufquote verbunden
mit der routinemäßigen Erfassung aller Items in einer Datenbank stehen insgesamt relevantere
Daten für die klinikinterne Qualitätssicherung und für Forschungszwecke zur Qualitätssicherung
der stationären Rehabilitation zur Verfügung.
Abstract
Purpose: A german pension insurance, the LVA Württemberg, adopted an extensive outcome measure
for rehabilitation in associated clinics to assure quality. The questionnaire was
intended for use by patients and doctors. Entering all answers in a database for analysing
internal clinical quality and for research purposes was not feasible due to the number
of items. Furthermore few patient-questionnaires returned duly completed. The aim
of this study was the development of shorter questionnaires based on the previous
ones and to increase the response rate. Materials and methods: The data of 363 in-patients who underwent medical rehabilitation care were analysed
retrospectively. In addition to an analysis of the correlations a factor analysis
with varimax-rotation was performed. By adapting the questionnaires the medical point
of view was also incorporated. Results: Analysis of correlation was unimportant for reducing the items. More important was
the factor analysis: 9 factors were found for the patient questionnaire at admission
and 7 factors at discharge. In the questionnaire for doctors 2 factors were identified.
The statistical results allowed reducing the items. Reduction was guided by medical
aspects. Conclusions: Based on extensive questionnaires practical instruments were developed for routinely
quality management in rehabilitation by using factor analysis and take medical considerations
into account. Reduction was done without important loss in information. All in all
the quantity of utilisable data for outcome assessment and quality management is larger
by a higher quote of returned questionnaires and by the collection of all items in
a database for internal clinical quality control and for research purposes.
Schlüsselwörter
Rehabilitation - Rehabilitationsergebnis - Ergebnismessinstrumente - Faktorenanalyse
- Qualitätsmanagement
Key words
Rehabilitation - rehabilitation outcome - outcome measures - factor analysis - quality
management
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Forschungsinstitut für Rehabilitationsmedizin
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