Pneumologie 2006; 60(3): 135
DOI: 10.1055/s-2006-933655
Für Sie notiert

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

COPD - Reha-Programm fördert Alltagsleistung

Further Information

Publication History

Publication Date:
15 March 2006 (online)

 
Table of Contents

Bei Patienten mit chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) dient der 6-Minuten-Laufbandergometertest zur Objektivierung der Leistungsfähigkeit. M. Behnke et al.,Großhansdorf, untersuchten, welcher Zusammenhang zwischen diesen Tests und der Alltags-Leistungsfähigkeit hergestellt werden kann, wenn COPD-Patienten ein pneumologisches Rehabilitationsprogramm absolvieren (Respiratory Medicine 2005; 99: 711-717).

88 Patienten (71 Männer und 17 Frauen im Alter von 60 ± Jahren ) mit stabiler COPD und einer Einsekundenkapazität (FEV1) £ 75% waren für die Studie rekrutiert worden. An Tag 1 wurde ein 6-Minuten-Gehstreckentest durchgeführt, an den Tagen 8 und 10 ein 6-Minuten-Gehstreckentest sowie ein 6-Minuten-Laufbandergometertest. 66 Patienten hatten ein 10-tägiges stationäres Reha-Programm absolviert, welches auch tägliche 6-Minuten-Gehstreckentests sowie 6- Minuten-Laufbandergometertests beinhaltete. 22 Patienten dienten als Kontrolle und nahmen nicht an den Trainingseinheiten teil. Zu weiteren Übungen außerhalb des Trainings wurden die Patienten nicht angehalten. Mithilfe eines auf der Hüfte getragenen triaxialen Akzlerometers wurde bei allen Patienten die 24-Stunden-Leistungfähigkeit aufgezeichnet, wobei Trainingseinheiten ausgenommen waren. In der Trainingsgruppe hatte der Zugewinn im 6-Minuten-Gehstreckentest bzw. im 6-Minuten-Laufbandergometertest zwischen dem achten und zehnten Tag 14,1 bzw. 11,4% betragen. Die 24-Stunden-Aktivität hatte um 18,1% zugenommen. Für die Kontrollgruppe wurden entsprechende Werte von 3,5, 4,5 und 7,5% ermittelt. In beiden Gruppen zeigte sich am Ende der Trainingseinheit (achter bzw. zehnter Tag) ein linearer Zusammenhang zwischen dem 6-Minuten-Gehstreckentest (bzw. dem 6-Minuten-Laufbandergometertest) und der 24-Stunden-Aktivität, wobei diese Assoziation bei der Trainingsgruppe signifikant ausgeprägter war. Die eingangs gemessene FEV1 oder der Body-Mass-Index hatten keinen signifikanten Einfluss auf die anfängliche Leistungsfahigkeit oder auf die Zunahme der Leistungskapazität.

Zoom Image

Patienten mit stabiler COPD können mit einem leichten Laufbandtraining ihre Leistungsfähigkeit im Alltag verbessern (Bild: Archiv, nachgestellte Situation).

#

Fazit

Durch Absolvierung eines - hier nur wenig intensiven - Rehabilitationsprogramms erfahren COPD-Patienten eine spürbare Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit. Der Zugewinn an Leistungsfähigkeit im Alltag war dabei höher, als man es anhand der verbesserten Ergebnisse im Leistungstest erwarten könnte. Reha-Programme können demnach - auch durch Nebeneffekte wie Förderung der Motivation - die aktive Teilnahme von COPD-Patienten am normalen Leben stärken.

Dr. Katrin Appel, Essen

 
Zoom Image

Patienten mit stabiler COPD können mit einem leichten Laufbandtraining ihre Leistungsfähigkeit im Alltag verbessern (Bild: Archiv, nachgestellte Situation).