intensiv 2007; 15(1): 44-45
DOI: 10.1055/s-2006-926924
Literaturkommentar

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reservoire und Übertragungswege von Pseudomonas aeruginosa auf einer medizinischen Intensivstation

Hardy-Thorsten Panknin
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Problemstellung

P. aeruginosa ist nach Staphylococcus aureus und koagulase-negativen Staphylokokken der dritthäufigste Erreger auf Intensivstationen. Er verursacht Beatmungspneumonien, Septikämien, katheterassoziierte Harnwegsinfektionen und postoperative Wundinfektionen. In jüngerer Zeit verdichten sich die Hinweise, dass zahlreiche Pseudomonas-Stämme im Intensivbereich ihr Reservoir im Leitungswasser haben. Als typischer Feuchtkeim siedelt der Erreger häufig in stehenden Wasserreservoiren wie z. B. an Duschköpfen, in Waschbeckenabflüssen oder in den Überläufen von Badewannen. An Wasserhähnen kann sich der Erreger längere Zeit halten, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Einhebelmischbatterien, wie sie in Krankenhäusern üblich sind, bieten dem Erreger beispielsweise durch ihre komplexe Innenkonstruktion, in der sich Wassernischen bilden können, gute Vermehrungsbedingungen. Auch die am Ende des Auslassarms häufig angebrachten Luftmischer (Strahlregler, Perlatoren) begünstigen das Wachstum des Erregers, dessen Vermehrungsrate bei Luftzufuhr noch einmal deutlich zunimmt. Zentrale Wasserreservoire und Steigleitungen sind dagegen aufgrund des Fehlens von Luftbeimengungen bzw. der hohen Durchflussgeschwindigkeit meist frei von einer Pseudomonas-Besiedlung.

Literatur

  • 1 Lashéras A. et al . Reservoirs and transmission of Pseudomonas aeruginosa in intensive care unit.  Medicine et maladies infectieuses. 2006;  36 99-104

Hardy-Thorsten Panknin

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