Dank verbesserter Immunsuppressions-Konzepte können Transplantierte heute ein nahezu
normales Leben führen. Meist werden drei bis vier sich ergänzende Präparate eingesetzt.
So ermöglicht die Gabe von Mycophenolat (MPA), Calcineurin-Inhibitoren und andere
Medikamente niedriger zu dosieren und deren Nebenwirkungen zu verringern. Mycophenolat
unterbricht mit hoher Wirksamkeit die Guanosid-Synthese und hemmt damit selektiv T-
und B-Lymphozyten, die auf eine De-novo-Synthese dieses DNA- und RNA-Bausteins angewiesen
sind.
"Allerdings verursacht das heute gebräuchliche Mycophenolat-Mofetil (MMF) bei etwa
30% der Transplantierten schwere gastrointestinale (GI) Symptome, die das tägliche
Leben massiv beeinträchtigen können", berichtete Prof. P. Keown, Vancouver. "Wird
die Dosis reduziert, schlimmstenfalls sogar durch die Patienten, steigt das Risiko
einer Abstoßungsreaktion".
Neue Formulierung schont den GI-Trakt
Neue Formulierung schont den GI-Trakt
Eine im Jahr 2004 eingeführte, magensaftresistente Formulierung (enteric coated mycophenolate
sodium, ecMPS, myfortic®) von Mycophenolat hat sich in aktuellen Vergleichsstudien
bisher als biologisch und therapeutisch äquivalent erwiesen ([1], [3]). Dr. S. Mulgoankar, Livingston (USA), stellte auf dem diesjährigen Kongress der
Europäischen Gesellschaft für Organtransplantation (ESOT) die multizentrische Open-label-Studie
PROGIS [1] vor, bei der 127 renal transplantierte Patienten, die unter anderem MMF erhielten,
zu ihren gastrointestinalen Symptomen befragt wurden.
71 von ihnen klagten über mehr oder weniger ernste Beschwerden und wurden daraufhin
auf äquimolare Mengen von ecMPS umgestellt. Nach vier bis sechs Wochen wurden sie
erneut befragt. Es ergaben sich hochsignifikante Verbesserungen im Bezug auf die Symptomatik
wie Unterleibschmerzen, Reflux, Durchfall und Verstopfung, aber auch auf das persönliche
Gesundheits- und Sicherheitsgefühl. Insgesamt besserten sich die Beschwerden bei zwei
Dritteln der Befragten.
Patienten bewerten subjektive Symptome
Patienten bewerten subjektive Symptome
Die Fragebögen erfassen die eigenständige Beurteilung von Symptomstärke und Lebensqualität
durch die Patienten. Mit ihrer Hilfe kann das Auftreten gastrointestinaler und psychologisch-emotionaler
Symptome quantifiziert und zugeordnet werden ([2]). Novartis kündigte für die Zukunft weitere, größer angelegte Studien an, um diese
positiven Ergebnisse nach der Umstellung auf ecMPS zu bestätigen.
Quelle: Pressekonferenz "PROGIS - Patient Reported Outcome von nierentransplantierten
Patienten mit Gastro-Intestinalen Symptomen" veranstaltet von der Novartis Pharma
GmbH, Nürnberg, im Rahmen des ESOT-Kongresses 2005 in Genf