Aktuelle Urol 2006; 37(5): 379-389
DOI: 10.1055/s-2005-873214
Operative Techniken
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Retropubische dauerkatheterfreie Adenomektomie

H. Baur1 , P. Marian 1 , W. Schneider1
  • 1Krankenhaus Barmherzige Brüder, München
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Publication Date:
26 September 2006 (online)

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Einleitung

Die offene Prostataadenomektomie erfuhr eine Renaissance. Umfangreiche Untersuchungen von Roos aus dem Jahre 1989 konnten eine 4 - 6-mal höhere postoperative Mortalität nach transurethraler Prostataresektion im Vergleich zur offenen Adenomektomie nachweisen [[5]]. Diese Zahlen wurden in der von Holman 1999 veröffentlichten Studie bei deutlich kleinerem Patientenkollektiv relativiert, ein Überlebensvorteil von Patienten nach offener Adenomektomie jedoch bestätigt [[2]]. Typische Nebenwirkungen wie katheterinduzierte Infektionen mit polyresistenten Hospitalkeimen oder postoperativ auftretende Urethrastrikturen konnten in den letzten Jahrzehnten bei der transurethralen Resektion kleinerer Adenome gesenkt werden [[3], [6]]. Diese sollten jedoch insbesondere vor dem Hintergrund einer enormen Irritation der Harnröhre durch bis zu 2000 Bewegungen des Resektoskops bei der TUR großer Adenome Berücksichtigung finden. Allerdings wird die Harnröhrenprotektion einer digitalen Enukleation durch die Notwendigkeit logentamponierender Ballonkatheter relativiert. Millin stellte 1945 die retropubische Adenomektomie vor [[4]]. Im Folgenden wird eine eigene Weiterentwicklung der Millin-Technik demonstriert, wobei besonderer Wert auf eine präventive Hämostase und eine plastische Gestaltung des Blasenauslasses gelegt wird. Durch diese Variation kann routinemäßig postoperativ auf einen transurethralen logentamponierenden Ballonkatheter verzichtet werden.

Dr. med. Baur Helmut

Urologische Abteilung, Krankenhaus Barmherzige Brüder

Romanstr. 93

80639 München

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Fax: +49/89/17-82653

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