Z Orthop Ihre Grenzgeb 2005; 143(3): 270
DOI: 10.1055/s-2005-871813
Orthopädie aktuell

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ein nationales Endoprothesenregister für die Handchirurgie

Further Information
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Prof. Dr. med. A.-K. Martini

Handchirurgie/TEP-Register

Leiter der Sektion Handchirurgie

Sektion Handchirurgie

Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

Schlierbacher Landstr. 200a

69118 Heidelberg

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Dr. med. W. Daecke

Handchirurgie/TEP-Register

Leiter des Endoprothesenregisters

Sektion Handchirurgie

Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

Schlierbacher Landstr. 200a

69118 Heidelberg

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Dr. med. P. Wieloch

Handchirurgie/TEP-Register

Studienkoordinator

Sektion Handchirurgie

Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

Schlierbacher Landstr. 200a

69118 Heidelberg

Publication History

Publication Date:
24 June 2005 (online)

 
Table of Contents

Der Bereich Endoprothetik in der Handchirurgie verzeichnete in den letzten Jahren eine deutliche Entwicklung. Eine Vielzahl neuer Endoprothesenmodelle wurde konstruiert, die nunmehr auch verstärkt Einsatz finden. Über das klinische Verhalten der meisten Modelle ist jedoch noch wenig bekannt. Die Situation am Patienten kann durch präklinische Tests nicht hinreichend simuliert werden. Um die Qualitätssicherung der implantierten Prothesen zu gewährleisten, ist eine Kontrolle in Form klinischer Studien deshalb unerlässlich. An Einzelzentren durchgeführte Studien liefern hierbei meist nicht genügend Fallzahlen und beziehen darüber hinaus oft ein selektives Patientengut ein. Statistisch signifikante Fallzahlen werden aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Prothesentypen daher nur erreicht, wenn sie bundesweit und vollständig erfasst werden.

Entsprechende Daten aus den einzelnen handchirurgischen Kliniken und Praxen stehen zurzeit für eine zentrale Erfassung jedoch nicht zur Verfügung. Anders als bei den Endoprothesen der großen Gelenke, deren klinische Datenanalyse bereits seit Jahren systematisiert erfolgt, existiert im Bereich Handchirurgie weltweit kein Zentralregister für Endoprothesen. Eine frühzeitige Identifizierung von Prothesenversagern sowie ein Vergleich unterschiedlicher Prothesenmodelle ist somit kaum realisierbar. Um einen, den Endoprothesen der großen Gelenke entsprechenden Qualitätsstandard zukünftig sicherzustellen, ist daher die Bildung eines zentralen Endoprothesenregisters für den Bereich Handchirurgie von besonderer Wichtigkeit.

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Vorbilder

Als Vorbilder für dieses Vorhaben könnten das Traumaregister der DGU sowie das schwedische Register für Hüftendoprothesen und das deutsche Endoprothesenregister e.V. dienen. Der wesentliche Vorteil dieser Datensammlungen ist ihre hohe statistische Aussagekraft, da sie ein großes unselektiertes Patientengut erfassen. So wurden beispielsweise im deutschen Endoprothesenregister für Kniegelenke in einem Zeitraum von sechs Jahren die Daten von über 21000 Primärimplantationen gesammelt.

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Ziele und Nutzen eines Endoprothesenregisters

Ein Endoprothesenregister verfolgt im Wesentlichen drei Ziele:

Erstens soll die Epidemiologie endoprothetischer Eingriffe national und vollständig erfasst werden. Nur mit dem Wissen über die Gesamtzahl der jeweils implantierten Prothesenmodelle lässt sich die Bedeutung gemeldeter Prothesenversager interpretieren.

Zweitens sollen die klinischen Eigenschaften von Prothesen frühzeitig und sicher erfasst werden. So werden eindeutige Aussagen über das jeweilige Prothesenverhalten ermöglicht. Der Operateur erhält eine verlässliche Entscheidungshilfe bei der Wahl des geeigneten Implantates.

Drittens soll die Gemeinschaft der Handchirurgen über die Ergebnisse nach Prothesenimplantation informiert werden. Hierdurch wird zum Beispiel ein Vergleich hauseigener Resultate mit den flächendeckenden Gesamtergebnissen ermöglicht. In Schweden konnte mithilfe dieses auf Evidenz basierenden Ansatzes ein flächendeckend vergleichbarer Qualitätsstandard für Endoprothesen der großen Gelenke erzielt werden.

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Initiierung eines Endoprothesenregisters für den Bereich Handchirurgie und dessen Organisation

Im Rahmen der diesjährigen Tagung der DAH (Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie) wurde der Aufbau eines bundesweiten Endoprothesenregisters befürwortet. In unserer Klinik verfügen wir über langjährige Erfahrungen in dem Aufbau und der Leitung eines Endoprothesenregisters für große Gelenke. Daher unterstützt die DGH (Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie) unsere Abteilung bei der Initiierung eines solchen Registers für den Bereich Handchirurgie. Nach seinem erfolgreichen Aufbau ist eine Fortführung durch die DGH vorgesehen.

Zur Organisation des Registers stellen wir zunächst die benötigten personellen sowie logistischen Mittel zur Verfügung. Hierzu zählt auch die regelmäßige Auswertung der erhobenen Daten und deren statistische Analyse. Diese Auswertung erfolgt anonymisiert, das heißt in keinem Fall findet eine Veröffentlichung von Daten eines einzelnen Prüfzentrums (teilnehmende Klinik bzw. Praxis) oder ein Zentrumsvergleich statt. Wir bieten darüber hinaus regelmäßige Ergebnisberichte der Gesamtdaten (ohne Zentrumsangabe), sowie, falls gewünscht eine persönliche Übermittlung der zentrumseigenen Ergebnisse. Des Weiteren erfolgt die Nennung aller beteiligten Zentren bei potentiellen Publikationen.

Der Aufwand für die teilnehmenden Prüfzentren beschränkt sich auf das Ausfüllen von Untersuchungsbögen sowie das regelmäßige Zusenden dieser Bögen an uns. Die Teilnahme an diesem Endoprothesenregister erfolgt freiwillig und ohne finanzielle Verpflichtungen.

Um eine optimale Aussagekraft des Registers zu erreichen, ist neben der Teilnahme großer Zentren mit einer hohen Anzahl implantierter Prothesen auch die Mitwirkung vieler kleinerer Zentren unerlässlich!

Wir hoffen, dass Sie auch von der Notwendigkeit eines Endoprothesenregisters für die Handchirurgie überzeugt sind. Falls Sie Interesse an einer Teilnahme haben erhalten Sie weitere Informationen (und Literaturangaben) unter folgender Adresse:

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Prof. Dr. med. A.-K. Martini

Handchirurgie/TEP-Register

Leiter der Sektion Handchirurgie

Sektion Handchirurgie

Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

Schlierbacher Landstr. 200a

69118 Heidelberg

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Dr. med. W. Daecke

Handchirurgie/TEP-Register

Leiter des Endoprothesenregisters

Sektion Handchirurgie

Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

Schlierbacher Landstr. 200a

69118 Heidelberg

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Dr. med. P. Wieloch

Handchirurgie/TEP-Register

Studienkoordinator

Sektion Handchirurgie

Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

Schlierbacher Landstr. 200a

69118 Heidelberg

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Prof. Dr. med. A.-K. Martini

Handchirurgie/TEP-Register

Leiter der Sektion Handchirurgie

Sektion Handchirurgie

Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

Schlierbacher Landstr. 200a

69118 Heidelberg

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Dr. med. W. Daecke

Handchirurgie/TEP-Register

Leiter des Endoprothesenregisters

Sektion Handchirurgie

Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

Schlierbacher Landstr. 200a

69118 Heidelberg

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Dr. med. P. Wieloch

Handchirurgie/TEP-Register

Studienkoordinator

Sektion Handchirurgie

Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

Schlierbacher Landstr. 200a

69118 Heidelberg