Pneumologie 2005; 59(5): 304
DOI: 10.1055/s-2005-870050
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Heuschnupfen - Italiener leiden am meisten

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Publication Date:
18 May 2005 (online)

 
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    Allergische Erkrankungen der Luftwege, wie etwa Heuschnupfen oder Asthma, sind weit verbreitet. Die Inzidenzraten werden aber meist nur für einzelne Länder berechnet. Nun wurde ein multinationaler Vergleich durchgeführt. R. Dahl et al., Arhus/Dänemark, führten dazu in 10 europäischen Ländern Telefoninterviews durch (Respir Med 2004; 98: 398-403).

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    Frauen weisen häufiger als Männer allergische Erkrankungen der Luftwege auf. Die Inzidenzraten in Deutschland liegen im Ländervergleich im Mittelfeld (Bild: 3M Deutschland GmbH).

    Nach dem Zufallsprinzip bildeten die Wissenschaftler jeweils eine repräsentative Stichprobe und erfassten typische allergische Erkrankungen der Luftwege. Eine Differenzierung nach dem Schweregrad war im Rahmen der Untersuchung nicht möglich. Österreicher, Dänen, Finnen, Deutsche, Italiener, Niederländer, Norweger, Spanier, Schweden und Engländer gaben Auskunft. Aus dem Datenmaterial erstellten die Autoren einen internationalen Vergleich der Inzidenzraten.

    Für die Studie standen 31 065 Interviews zur Auswertung bereit. Auffallend war die starke Differenz der Inzidenzraten. So hatten die Italiener mit 34% eine rund 3-mal so hohe Rate wie die Spanier mit 12%. Deutschland lag im Mittelfeld (24%). Die Analyse zeigte auch Tendenzen, die nicht länderabhängig waren. So hatten Frauen durchgehend höhere Inzidenzraten als Männer. Auch die Tendenz, dass jüngere Menschen wesentlich häufiger zu Allergien neigen, war länderunabhängig. Besonders ausgeprägt war dies bei Deutschen: In der Altersgruppe von 16 bis 29 Jahren litten 37% der Männer an Atemwegsallergien. Im Alterssegment der 50- bis 60-Jährigen klagten nur 8% der Befragten über solche Beschwerden.

    Ein europäischer Vergleich zeigte hohe, ländertypische Schwankungen der Inzidenzraten von allergischen Erkrankungen der Luftwege. Länderunabhängig waren die Tendenzen, dass Frauen und jüngere Menschen häufiger von Atemwegsallergien betroffen sind, so die Autoren.

    Dr. Horst Gross, Berlin

     
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    Frauen weisen häufiger als Männer allergische Erkrankungen der Luftwege auf. Die Inzidenzraten in Deutschland liegen im Ländervergleich im Mittelfeld (Bild: 3M Deutschland GmbH).