Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2005; 31(4): 176-177
DOI: 10.1055/s-2005-869563
Medizin & Internet

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Sozialengagement im Interesse der Patienten

BetanetR. H. Bubenzer
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Anschrift des Verfassers

Rainer H. Bubenzer(DJV, KdM)

Medizin- und Wissenschaftsjournalist multi MED vision/presseteam volksdorf -hamburger medizinredaktion

Borselstraße 9

22765 Hamburg

Email: 040/41912873

Fax: 040/41912877

Email: Rainer@Bubenzer.com

Publication History

Publication Date:
09 May 2005 (online)

Table of Contents

Welche Möglichkeiten birgt ein Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen „G”? Wer übernimmt die Pflege schwerkranker Patienten, wenn die Angehörigen in Urlaub fahren wollen? An wen können sich Patienten wenden, wenn sie Probleme mit der Krankenkasse haben? Wie geht es weiter, wenn das Krankengeld ausläuft und ein Patient aus der Krankenkasse ausgeschlossen wird? Falls Sie diese und ähnliche Fragen nicht beantworten können, hilft Ihnen sicher der Informationsdienst für Sozialfragen im Gesundheitswesen („betaCare”) weiter, der im September 2004 seinen Service deutlich ergänzt und erweitert hat. So wurde die „betaListe” aktualisiert und neu aufgelegt (4. Ausgabe) und ihr Online-Pendant „betanet” - „die Suchmaschine für soziale Fragen” - entsprechend inhaltlich ergänzt sowie mit neuen Funktionen versehen. Zum Beispiel mit dem Menüpunkt „Krankheiten”, der schnellen indikationsbezogenen Zugriff auf sozialrechtliche und psychosoziale Informationen erlaubt.

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Betanet: die Suchmaschine für soziale Fragen

betanet online ist die erste umfängliche Suchmaschine für Sozialfragen im Gesundheitswesen in Deutschland. Zielgruppe sind vor allem Ärzte, Apotheker, Therapeuten und Betreuer, aber auch Patienten und deren Angehörige. Ziel des beta-Infodienstes mit „betanet”, „betaListe” und „betafon” ist es, Health Professionals im Gesundheitswesen mit sozial relevanten Informationen zu unterstützen. Über ihr jeweiliges Fachgebiet hinaus sollen sie dadurch in die Lage versetzt werden, ihren Patienten auch bei sozialen Problemen im Umfeld von Krankheit und Behinderung mit kompetenten Informationen weiterzuhelfen und die psychosoziale Betreuung von Patienten durch jederzeit verfügbare Informationen zu optimieren. Entwickelt wurde das kostenlos verwendbare betanet vom gemeinnützigen beta Institut für sozialmedizinische Forschung und Entwicklung, Augsburg (finanziert von betapharm Arzneimittel GmbH). Derzeit arbeiten zirka 15 Fachkräfte, von Ärzten über Anwälte bis hin zu Sozialpädagogen, für das Informationssystem. Auch nach Übernahme von betapharm Arzneimittel GmbH durch Europas Finanzinvestor 3i im vergangenen Jahr soll das soziale Engagement des Generikaherstellers weiter ausgebaut werden.

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Komplexe Materie übersichtlich aufgebaut

betanet ist erfreulich minimalistisch und einfach aufgebaut: Trotz der komplexen Materie können Nutzer auch ohne sozialmedizinische Fachkenntnisse und mit wenig Internet-Erfahrung schnell alle gesuchten Informationen finden. Die Informationen sind über die Menüpunkte Sozialrecht, Krankheiten, Beispiele, Adressen und Reha-Kliniken erreichbar. Die Rubrik „Sozialrecht” schlüsselt Leistungen von Sozialversicherungsträgern auf, sowie sozialrechtliche Informationen, die vor allem im Umfeld von Krankheit und Behinderung relevant sind. Die Informationen sind für juristische Laien verständlich formuliert und durch zahlreiche Hyperlinks inhaltlich miteinander verknüpft. In der Rubrik „Krankheiten” bekommen die Nutzer zunächst eine Auswahl an häufigen Erkrankungsbildern präsentiert (z. B. Schlaganfall, Diabetes, Tinnitus, Rheuma, derzeit knapp 20, geplant über 30), dann im zweiten Schritt eine Auswahl an betroffenen Bereichen wie zum Beispiel Medizinische Reha, Arbeit/Schule oder Pflege. Im dritten Zugriffsschritt erscheint dann eine Liste von möglichen Hilfsangeboten, versehen mit Links auf ausführliche sozialrechtliche und psychosoziale Details. Die Rubrik „Beispiele” liefert in sehr ansprechender Frage-und-Antwort-Form Fallschilderungen von Patienten mit sozialrechtlichen Problemen. Alle anonymisierten Fälle stammen aus der täglichen Arbeit des betafons, des telefonischen Infodienstes für Sozialfragen im Gesundheitswesen. Hinter der Rubrik „Adressen” stehen über 20000 aktuelle Adressen von Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und anderen Einrichtungen, die für Patienten über medizinische und pharmazeutische Themen hinaus hilfreich sein können.

Die einfache Recherche in den Datenbanken erfolgt als Volltextsuche. Werden mehrere Suchbegriffe eingegeben, wird dies als logische Und-Suche gewertet und nur die Treffer ausgegeben, die alle Suchbegriffe enthalten. Besonders gelungen ist die Stichwortsuche, die über 2000 Suchbegriffe von A bis Z auflistet und so ebenfalls einen raschen und unkomplizierten Zugang zu allen Informationen erlaubt.

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Infos für Arztpraxen: Login für Fachkreise

Für Fachkreise stehen nach Login mit einem Doccheck-Password noch weitere Informationen für Arztpraxen zu Verfügung. Zum Beispiel erfahren Sie hier die Telefonnummer von „betafon”, dem Fachinformationsdienstes für Sozialfragen im Gesundheitswesen, unter der Ärzte, aber auch Patienten weitere Informationen abrufen können. Auch die kostenlose „betaListe” ist hier bestellbar (wegen großer Nachfrage momentan vergriffen). Der Download von Infomappen (Themen z. B. soziales Fachwissen, Patientenvorsorge, Pflege, Schwangerschaft etc.) oder Marketing-Materialien (z. B. Poster, Patienteninformationen oder Broschüren) soll Ärzten helfen, sich über ihren sozialen Beratungsservice bekannt zu machen (ähnlich wie mit den gleichfalls angebotenen Seminaren).

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Für Internet-Muffel: Die gedruckte betaListe

Wer in der Praxis ungern im Internet recherchiert, greift zum - für Ärzte kostenlosen - Lexikon für Sozialfragen, der betaListe (September 2004 in 4. Auflage erschienen). Ihre zwei Teile umfassen zum einen das deutsche Sozialrecht von A - Z, zum anderen Adressen von Selbsthilfeorganisationen. Die meisten Änderungen im Sozialrechtsteil beziehen sich auf das GKV-Modernisierungsgesetz (GMG). Zudem wurde die vierte Ausgabe um neue Stichworte wie Arbeitsassistenz, Arbeitslosengeld bei Arbeitsunfähigkeit, Geriatrische Reha, Sozialmedizinische Nachsorge oder Versicherungspflichtgrenzen erweitert. Der Adressteil verzeichnet rund 2500 aktualisierte Adressen von Selbsthilfeorganisationen, alphabetisch sortiert nach Krankheiten. Der Schwerpunkt liegt auf Bundes- und Landesverbänden. Bei seltenen Erkrankungen werden, wenn es keine überregionalen Ansprechpartner gibt, auch lokale Adressen aufgeführt. Ärzte können das 467 Seiten starke Nachschlagewerk kostenlos zum Beispiel über den betapharm-Außendienst anfordern. Im Buchhandel ist die betaListe zum Preis von 31,80 Euro erhältlich (ISBN 3-87360-029-3).

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Anschrift des Verfassers

Rainer H. Bubenzer(DJV, KdM)

Medizin- und Wissenschaftsjournalist multi MED vision/presseteam volksdorf -hamburger medizinredaktion

Borselstraße 9

22765 Hamburg

Email: 040/41912873

Fax: 040/41912877

Email: Rainer@Bubenzer.com

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Rainer H. Bubenzer(DJV, KdM)

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