Pneumologie 2005; 59(3): 161
DOI: 10.1055/s-2005-865044
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Asthma - Erkrankungsrisiko steht bereits vor der Geburt fest

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Publication Date:
10 March 2005 (online)

 
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    Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind an Asthma oder anderen Allergien erkrankt, dürfte zum Zeitpunkt der Geburt bereits feststehen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des David Hide Asthma and Allergy Centre, Großbritannien, gekommen. Babys mit großen Mengen von Antikörpern in der Nabelschnur wiesen ein größeres Risiko auf.

    Die Forscher analysierten Proben aus Nabelschnurblut von mehr als 1 300 Kindern, die zwischen 1989 und 1990 geboren wurden. Jede Probe wurde auf IgE-Werte untersucht, das vom Immunsystem als Reaktion auf Allergene produziert wird. Die Kinder wurden zusätzlich im Alter von einem, 2, 4 und 10 Jahren untersucht, um festzustellen, ob sie an Asthma oder Allergien erkrankt waren. Bis zum vierten Lebensjahr wurde eines von 5 Kindern auf Allergene sensibilisiert. Bis zum Alter von 10 Jahren war eines von 4 Kindern betroffen (27%). Kinder mit hohen IgE-Werten bei der Geburt waren 2-mal so häufig gefährdet.

    Bei einem von 10 Kindern wurde Asthma im Alter von ein oder 2 Jahren diagnostiziert. Bis zum Alter von 4 Jahren war es eines von 7 (15,2%). Mit 10 Jahren hatten fast 13% der Kinder Asthma. Kinder, die in den ersten Lebensjahren keine Anzeichen einer erhöhten Sensibilität auf Allergene zeigten, erkrankten 3-mal eher an Asthma, wenn sie über hohe Antikörperwerte in der Nabelschnur verfügt hatten.

    Während der Schwangerschaft kommt es zu dramatischen Veränderungen des Immunsystems. Immunreaktionen des Fötus können bereits in der zwölften Schwangerschaftswoche beginnen.

    pte/David Hide Asthma and Allergy Centre