Laryngorhinootologie 2005; 84(7): 511-515
DOI: 10.1055/s-2005-861416
Gutachten
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Simulation von Taubheit im Gutachtenwesen

Simulation of Deafness in Expertise AffairsK.  Jahnke1 , D.  Solzbacher1
  • 1Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik Essen
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Publication History

Eingegangen: 2. Juni 2004

Angenommen: 21. Januar 2005

Publication Date:
06 June 2005 (online)

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Zusammenfassung

Bei gutachterlichen Hörprüfungen muss von Seiten des Gutachters auch mit Aggravationen gerechnet werden. Die Simulation einer Taubheit ist selten. Zu ihrem Nachweis stehen heutzutage zahlreiche objektive und subjektive Tests zur Verfügung. Wir fanden unter den in den letzten Jahren in unserer Klinik durchgeführten Gutachten 5 Fälle einer simulierten Taubheit, deren charakteristische Befunde hier dargestellt werden sollen. Mehrere Patienten waren andernorts stationär wegen der vorgetäuschten Hörminderung behandelt worden, weil die überschwellige Audiometrie wegen des vorgegebenen akuten Traumas nicht durchgeführt worden war. Zweimal handelte es sich um Versicherungsangestellte, die Ansprüche jeweils gegen ihren Arbeitgeber erhoben. Bisher erfolgte - im Gegensatz zu vorgetäuschten Verkehrsunfällen - keine Strafverfolgung wegen versuchten Versicherungsbetruges.

Abstract

The simulation of deafness rarely occurs in the course of medical expertise. However, it is a problem that needs to be recognized and demonstrated by proving methods of investigation. For this purpose, a number of subjective and objective hearing tests exist which can provide evidence for the simulation of uni- or bilateral hearing loss. These methods include the measurement of otoacustic emissions, brainstem-evoked response audiometry and the determination of the stapedius reflex threshold as well as subjective methods such as Stenger- and Lee-test.

Among the expertises carried out in our department during the past few years, we found 5 cases of simulation of deafness. In these cases - as opposed to simulated traffic accidents - there was no criminal prosecution regarding insurance fraud.

Literatur

Prof. Dr. K. Jahnke

Universitäts-HNO-Klinik Essen

Hufelandstraße 55 · 45147 Essen ·

Email: klaus.jahnke@uni-essen.de