Intensivmedizin up2date 2005; 1(2): 105-116
DOI: 10.1055/s-2005-861134
Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Analgosedierung

Hans-Georg  Bone
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Publication Date:
31 March 2005 (online)

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Kernaussagen

Die Analgosedierung von Intensivpatienten ist zentraler Bestandteil der intensivmedizinischen Behandlung. Wie andere medizinische Maßnahmen ist auch die Analgosedierung eine medizinische Intervention, die eine klare Indikation haben sollte.

Risiken einer zu tiefen Sedierung sind u. a. eine verlängerte Beatmungsdauer, nosokomiale Infektionen und intestinale Komplikationen. Zu den Risiken einer zu geringen Sedierung gehören Angstzustände, Hypertension, Tachykardie und akzidentelle Selbstextubation. Eine ausreichende Analgesietiefe kann bei Intensivpatienten u. a. zu einer Verbesserung der pulmonalen Funktion und zu einer Reduktion von kardialen Komplikationen führen. Sowohl die Tiefe der Sedierung als auch die Qualität der Analgesie sollte bei jedem Intensivpatienten mehrmals täglich gemessen werden. Hierfür stehen eine Reihe von validierten Scoringsystemen zur Verfügung.

Als Standardsedativa werden auf europäischen Intensivstationen überwiegend Midazolam und Propofol eingesetzt. Bei regelmäßiger Kontrolle der Sedierungstiefe ist mit beiden Substanzen eine gute Sedierung und nach Beendigung der Sedierung ein zügiges Erwachen möglich. Im Vergleich zu Midazolam führt Propofol häufiger zur Hypotension.

Eine Reihe von Opiaten kann zur Analgesie des Intensivpatienten eingesetzt werden. Die Opiatgabe sollte - wenn möglich - mit der Gabe von Nichtopioidanalgetika kombiniert werden. Bei vielen Intensivpatienten können auch kontinuierliche Regionalanästhesieverfahren zur Analgesie eingesetzt werden.

Literatur

Prof. Dr. Hans-Georg Bone

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Münster

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