intensiv 2005; 13(6): 236-237
DOI: 10.1055/s-2005-858933
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Publication Date:
30 November 2005 (online)

Akrinor im aktiven Abseits

Das Präparat Akrinor® aus dem Hause AWD pharma galt über viele Jahre als schnelle und unbürokratische Hilfe bei akuten Hypotonien. Zum Ende dieses Jahres werden die Herstellung und der Vertrieb jedoch eingestellt. Sowohl Akrinor®-Ampullen als auch Akrinor®-pro-infusione werden nicht mehr zur Verfügung stehen.

Abb. 1 Aus für Akrinor ® (Foto: zwai.media).

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) hat daher in ihren aktuellen Verbandsmitteilungen Empfehlungen für alternative Behandlungsmöglichkeiten veröffentlicht.

Die DGAI empfiehlt zunächst, hypotonen Zuständen durch Volumentherapie vorzubeugen. Bei unter Normovolämie fortbestehendem Hypotonus wird zur Applikation von Katecholaminen geraten, ist die kardiale Kontraktilität eingeschränkt, sollen ebenfalls positiv inotrope Substanzen kontinuierlich verabreicht werden.

Als weitere Alternative besteht die Möglichkeit, ephedrinhaltige Fertigarzneimittel, wie sie im angloamerikanischen Raum zugelassen sind, zu importieren. Bei größeren Mengen hält die DGAI dem Import allerdings aus finanziellen und bürokratischen Gründen im Sinne des § 73 Abs. 3 des AMG für problematisch.

Die letzte von der DGAI vorgeschlagene Option sieht vor, die bewährte Akrinor®-Rezeptur (bestehend aus Cafedrin und Theodrenalin) in der Krankenhausapotheke selbst anfertigen zu lassen. [dgai.de, 28.10.2005](hhe)

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