Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2005; 10: 1
DOI: 10.1055/s-2005-858283
Editorial

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Auf der Suche nach der optimalen Versorgung für chronisch Kranke

Searching for Best Care for Patients with Chronic DiseaseC. Straub1
  • 1DGDM e. V., Hamburg
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Publication Date:
29 June 2005 (online)

Seit der Einführung der strukturierten Behandlungsprogramme (Disease-Management-Programme, DMP) im Jahre 2002 hat die Umsetzung der DMP zu intensiven Diskussionen auf allen Ebenen des deutschen Gesundheitssystems geführt. Zielsetzung der DMP war es, die Gesundheitsversorgung in Deutschland auf der Grundlage evidenzbasierter Medizin zu optimieren. Zugleich sollten die DMP dabei helfen, die Ressourcen im Gesundheitssystem kostenwirksam zu nutzen und die Lebensqualität chronisch kranker Menschen zu fördern.

Der 1. Kongress der DGDM wollte die Frage beantworten, wie der Ansatz der DMP im Licht internationaler Erfahrungen zu bewerten sei und welche Vor- und Nachteile mit dem Konzept verbunden wären. Dabei sollten einerseits die großen Erwartungen reflektiert, andererseits die zwischenzeitlich deutlich gewordene Kritik dargestellt und diskutiert werden. Kontrovers diskutiert wurden unter anderem die Wirkungen der Koppelung der DMP an den RSA, die Testung und Validierung der Programme sowie die Themen Notwendigkeit und Sinn einer Risikostratifizierung, Kosten-Nutzen-Verhältnis der DMP und die Frage nachhaltiger Verhaltensänderungen. Die Beiträge der Referenten stellen den Stand und die Perspektiven der Debatte dar. Eine Analyse von Stärken und Schwächen der DMP zeigt den Weg auf für weitere Verbesserungen in der Versorgung chronisch Kranker. Sie legt den Schwerpunkt auf die Faktoren Qualität und Kosten-Wirksamkeit und stellt den Patienten in den Mittelpunkt.

Der 1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Disease Management stand unter dem Thema „Was ist gesichert im Disease-Management?”. Die Frage wurde gestellt, um die Diskussion über eine Weiterentwicklung der DMP voranzutreiben. Der Kongress fand besondere Beachtung, weil er ein top-aktuelles Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtete: Ärzte, Patienten, Wissenschaftler, Krankenkassen ebenso wie das Bundesversicherungsamt und das Bundesministerium für Gesundheit und Soziales nutzten die Gelegenheit, ihre Positionen zu erläutern und von ihren Erfahrungen zu berichten. Abgerundet wurde das Programm durch einen internationalen Erfahrungsbericht. Dem 1. Kongress werden weitere folgen, die sich der Versorgungsoptimierung widmen.

Hamburg, 28. April 2005
Dr. Christoph Straub
Vorstandsmitglied der DGDM

Dr. med. Christoph Straub

Vorstandsmitglied der DGDM

Borsteler Chaussee 53

22453 Hamburg

Email: dr.christoph.straub@tk-online.de

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