intensiv 2005; 13(2): 50-51
DOI: 10.1055/s-2005-858085
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Publication Date:
11 March 2005 (online)

Schlechte Nachrichten schlecht fürs Herz

Der Erhalt einer schlechten Nachricht kann für tagelange Schübe von Adrenalin und anderen Stresshormonen und für eine dem Myokardinfakrt ähnliche Symptomatik sorgen. Die im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie zeigte, dass der Schaden jedoch reversibel und nur einige Wochen anhaltend sei.

Für die Studie wurden 19 Patienten mit Stenokardien und typischer MCI-Symptomatik bei der Krankenhausaufnahme untersucht.

Neben den Schmerzen im Brustbereich und Lungenödemen imponierten Dyspnoe und Herzversagen. Im Verlauf der Untersuchung konnten jedoch keine verengten Koronarien festgestellt werden. Die Adrenalin- und Noradrenalinwerte waren hingegen deutlich erhöht.

Alle 19 Teilnehmer hatten einige Stunden vor dem Einsetzen der Symptome einen schweren emotionalen Schock erlitten. Rund die Hälfte hatte vom Tod ihres Partners oder eines Verwandten erfahren. Andere Auslöser waren ein bewaffneter Raubüberfall, ein Auftreten in der Öffentlichkeit, eine Aussage vor Gericht sowie Überraschungsparties. Die Patienten erholten sich jedoch rasch und wiesen nach zwei Wochen keine Symptome mehr auf. MRI-Scans bestätigten in der Folge, dass keiner der Betroffenen einen irreversiblen Muskelschaden erlitten hatte. [NEJM 2004; 352: 539 - 548]

(hhe)

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