B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2005; 21(1): 3
DOI: 10.1055/s-2005-836402
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Editorial

K. Weiß
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Publication Date:
21 February 2005 (online)

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Alle Medien berichteten im letzten Jahr über die niedrigen Krankenstände in Deutschland. Die Politik ist sehr schnell, zu schnell dabei, dies als Auswirkung der Gesundheitsmodernisierungsgesetze zu erklären. Die Frage sei an dieser Stelle gestattet: Ist die Tatsache, dass wir im Augenblick einen der niedrigsten Krankenstände der Geschichte unseres Landes haben, wirklich Ausdruck und Ergebnis exzellenter Maßnahmen der Medizin und der Gesundheitsförderung? Oder ist dies nur eine Tatsache, die aufgrund der schwierigen Arbeitsplatzlage und der Veränderungen im Gesundheitswesen uns wie eine "Fata Morgana" erscheint? Werden wir nicht kurz vor Erreichen der "Oase" feststellen, dass die chronischen Erkrankungen zugenommen haben, dass aus verschleppten Bagatellerkrankungen Krankheiten mit komplexerem Therapiebedarf entstanden sind?

Gerade der Wandel in unserer Arbeitswelt ist für uns als Sporttherapeuten eine Herausforderung. Veränderungen in der Altersstruktur der Arbeitnehmer, zunehmender physischer und psychischer Stress durch Schnelllebigkeit, geforderte Flexibilität und Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes sind nur einige Themen.

Im Rahmen der Lifetime (17.-19. März 2005 in Frankfurt) gestaltet unser Verband einen nationalen und einen internationalen Tag zum Thema "Corporate Health". Mit dem Themenschwerpunkt Aging Work Force stellen wir uns den aktuellen Fragen und den Veränderungen in der Arbeitswelt. Wir versuchen Schlussfolgerungen aus dem "Methusalemsyndrom" und dem zukünftigen Mangel an Arbeitskräften für unsere Arbeit zu ziehen. Während der diesjährigen "Lifetime" wird der "Corporate Health Award" für innovative Unternehmen in Bezug auf die Gesundheitsförderung/das Gesundheitsmanagement verliehen.

In dieser Ausgabe werden einige Beiträge der Tagung vorab veröffentlicht: Betriebliches Gesundheitsmanagement - eine Standortbestimmung; Neue Aspekte der betrieblichen Gesundheitsförderung aus Sicht der GEK; Age-Management im Kontext des betrieblichen Gesundheitsmanagements der TK; Unternehmensbeispiele.

Der DVGS wird sich zukünftig im Sektor betriebliches Gesundheitsmanagement weiter positionieren und engagieren. Eine entsprechende Arbeitsgruppe wurde gegründet. Erste Arbeitsschwerpunkte wurden bereits definiert:

Positionierung des Verbandes in den politischen Gremien und Netzwerken, Verbesserung und Sicherstellung der Qualitätssicherung im betrieblichen Gesundheitsmanagement, Fort- und Weiterbildungen für Sporttherapeuten mit dem Ziel, im betrieblichen Gesundheitsmanagement tätig zu werden.

Unternehmen, die den zu erwartenden Prozessen effektiv begegnen wollen, sollten auf qualitätsgesicherte und innovative Strukturen zurückgreifen können. Gerade in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Kostenträgern sind dies unabdingbare Voraussetzungen. Hier bietet sich die Möglichkeit zur Integration unserer Angebote und Leistungen in die betrieblichen Gesundheitsmanagementprozesse an.

Spannende Themen wie z. B. Aging Work Force, Weiterentwicklung von Frühwarnsystemen, Disability Management und neue Trends und Aspekte werden im Fokus unserer Arbeit stehen.

Die Arbeitsgruppe ist offen für alle DVGS-Mitglieder. Informationen und Anmeldungen unter E-Mail: klaus.weiss@hpkw.com

Ihr Klaus Weiß

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