Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2004; 30(11): B 510
DOI: 10.1055/s-2004-837117
Blickpunkt

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Kombination topischer Steroide und Antibiotika - Schnelle Abheilung bei bakteriellen Superinfektionen

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Publikationsdatum:
22. Dezember 2004 (online)

 
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Superinfizierte Ekzeme sind komplizierte Ekzeme, bei denen es sich nicht mehr um eine banale Erkrankung handelt, sondern um einen schwereren Verlauf. Man weiß, wie Prof. Elsner vom Vorstand der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft betont, dass der Staphylococus aureus in der Superinfektion des atopischen Ekzems Exotoxine absondern kann, die unspezifische T-Zellaktivierungen auslösen können. Das heißt, Staphylococcus aureus schädigt nicht nur die Haut, sondern stimuliert auch die Ekzemerkrankung. Deshalb muss eine Superinfektion nicht nur antiinflammatorisch, sondern auch antibiotisch behandelt werden.

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Gute Referenzen in Resistenzstatistiken

Gut geeignet ist dafür ein entsprechendes Kombinationspräparat mit topischen Steroiden und topischen Antibiotika. So führte Diprogenta® - wie vor längerer Zeit in Studien belegt wurde - zu einer signifikant schnelleren Ekzemabheilung als die Steroidtherapie alleine. Das darin enthaltene Gentamicin ist ein lokal wirkendes Antibiotikum, das gegen Staphylococcus aureus und gramnegative Bakterien wirksam ist. Es deckt die ganze Palette des möglichen Bakterienspektrums ab und zeigt zudem in den Resistenzstatistiken der Arbeitsgemeinschaft Resistenz in der Paul-Ehrlich-Gesellschaft oder in der GENARS-Resistenzstatistik, dass in den vergangenen Jahren keine signifikanten Steigerungen eingetreten sind. In der GENARS-Studie wurde sogar noch eine Abnahme der Resistenzentwicklungen festgestellt. Neben der Resistenz spielen bei den Kombinationspräparaten mit topischen Antibiotika die unerwünschten Wirkungen eine wesentliche Rolle. Sensibilisierungen werden jedoch bei den Kombinationspräparaten mit Gentamicin nur in sehr wenigen Fällen beobachtet.

Quelle: Bericht von Alexander Knipper zum Thema der Kombinationspräparate bei bakteriell infizierten Dermatosen.