Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2004; 30(11): B 509
DOI: 10.1055/s-2004-837114
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Ultraschall - im Helikopter Untersuchung der Herzleistung unter Notfallbedingungen

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Publication Date:
22 December 2004 (online)

 
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    Ein transportables Ultraschallgerät könnte die Situation für viele Notfallpatienten künftig verbessern - diese Erkenntnis stellte ein Team der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH) auf der 13. Fachtagung Luftrettung des ADAC in Garmisch-Partenkirchen vor. Mit dem neuen Gerät ist es möglich, bei schwer verletzten Patienten das Herzzeit-Volumen bereits am Unfallort oder in der Luft zu bestimmen. Bislang war dazu eine Katheteruntersuchung notwendig, die erst in der Klinik auf der Intensivstation durchgeführt werden konnte.

    Insgesamt nahmen 24 schwerverletzte Patienten an der Studie teil; das Alter reichte von 17 Monaten bis zu 92 Jahren. Der Schallkopf des 4 kg leichten Ultraschallgeräts wird am Hals angesetzt und zeigt dem Rettungsarzt das Herzzeit-Volumen an. "Wir erhalten damit schon am Unfallort oder im Rettungshubschrauber wichtige Informationen über den Kreislauf des Patienten und können schneller als bisher darauf reagieren", sagt Dr. Karsten Knobloch von der Unfallchirurgischen Klinik der MHH.

    Bereits im Sommer 2003 testete er das neue Verfahren erstmals klinisch auf der herzchirurgischen Intensivstation der MHH. "Wir stellten fest, dass die Ergebnisse des Ultraschalls denen einer invasiven Rechtsherz-Katheteruntersuchung sehr nahe kamen", erläutert Dr. Knobloch. Dies hat die Arbeitsgruppe im Herbst 2004 in der Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (18:203-208, 2004) publiziert. Künftig wird das Team das System in der Luftrettung und bei Intensivtransporten am Boden weiter testen.

    Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, idw-online.