Die Radiotherapie kann die Überlebenszeit von Patientinnen mit Brustkrebs verlängern.
Allerdings wurde in mehreren Studien ein erhöhtes Risiko für einen Tod aus kardialer
Ursache beobachtet. Wie hoch die Herzdosis bei der Radiotherapie der Brust allgemein
ist, wurde jetzt untersucht.
Im Rahmen der Studie START, einem Qualitäts-Sicherungsprogramm, ermittelten K. Venables
et al., Großbritannien, die Herzdosis bei 62 Patientinnen. 58 waren brusterhaltend
behandelt worden, 4 mastektomiert. Sie wurden nach dem START-Studienprotokoll in Brustmitte
entweder mit einer verordneten Dosis von 40 Gy in 15 Fraktionen über 3 Wochen oder
mit 50 Gy in 25 Fraktionen über 5 Wochen behandelt. CT-Schichtaufnahmen wurden auf
Höhe der maximalen Herztiefe und auf Höhe der Zentralachse des Behandlungsfeldes gemacht
The British Journal of Radiology 2004; 77: 137-142).
Die maximale Position des Herzens lag bei der Mehrheit der Patientinnen unterhalb
der Zentralachse, die für den Bestrahlungsplan genutzt wurde. Die durchschnittliche
Lage war 2,3 cm tiefer mit einer durchschnittlichen maximalen Herztiefe von 0,55 cm.
Für 45% der Studienteilnehmerinnen betrug die maximale Herzdosis weniger als 50% der
verordneten Strahlendosis.
Mit CT und CT-Simulatoren kann das Ausmaß des bestrahlten Herzgewebes bei einer Radiotherapie
der Brust eingeschätzt werden, bemerken die Autoren. Wie die Studie gezeigt hat, ist
die Herzdosis allgemein niedrig, wenn die modernen Techniken genutzt werden. Nur kleine
Herzbereiche erhalten eine Dosis von bis zu 50% der verordneten Dosis.
Dr. Ralph Hausmann, Frankfurt