Männer mit entsprechend positiver Familienanamnese und Afroamerikaner zählen zur Hochrisikogruppe
für die Entwicklung eines Prostatakarzinoms. In einer Studie wurde die Wertigkeit
der Bestimmung der freien Fraktion des prostataspezifischen Antigens (PSA) bei der
Diagnostik untersucht (Urology 2003; 61: 754-759).
Mäßig differenziertes Adenokarzinom der Prostata mit zentraler hyperplastischer Drüse (Bild: Urologie, Thieme, 2002).
In das Prostate Cancer Risk Assessment Program des Fox Chase Cancer Center, Philadelphia/USA,
waren 310 Männer ein- bezogen, bei denen keine Hinweise auf eine gutartige oder maligne
Veränderung der Prostata vorlagen. Bei ihnen wurde das totale PSA bestimmt und eine
digitale rektale Untersuchung vorgenommen. Bei Männern mit normalem digitalen Untersuchungsbefund
und PSA-Werten zwischen 2 und 10 ng/ml bestimmten die Autoren den Prozentsatz des
freien PSA. Bei Studienteilnehmern mit normalem digitalen Befund, totalen PSA-Werten
zwischen 2 und 4 ng/ml wurde eine ultraschallgesteuerte Prostatabiopsie angeraten,
wenn der Prozentsatz des freien PSA unter 27% lag.
Prostatakarzinom bei 50 % gefunden
Prostatakarzinom bei 50 % gefunden
Bei 12 von 23 Männern mit normalen totalen PSA-Werten zwischen 2 und 4 ng/ml, unauffälligem
digitalen Befund und freien PSA-Werten unter 27% wurde ein klinisch relevantes Prostatakarzinom
diagnostiziert. Die Entdeckungsrate betrug 52%. Bei 8 Patienten wurde eine radikale
Prostatektomie vorgenommen. Alle hatten Karzinome im Stadium pT2b N0 M0.
Fazit
Fazit
Die Autoren betonen, dass bei Männern mit einem hohen Karzinomrisiko und sonst unauffälligen
Befunden die Bestimmung der freien PSA-Fraktion eine nützliche Methode sein kann,
ein Karzinom im Frühstadium zu entdecken. Die Entdeckungsrate von 52% lag höher als
in anderen Untersuchungen. Die Autoren führen dies teilweise auf das hoch selektive
Kollektiv zurück, dass in dem Prostate Cancer Risk Assessment Program untersucht wird.
Dr. Ralph Hausmann, Frankfurt