1860 - 1889: Krankenhaus Hammerstraße
1860 - 1889: Krankenhaus Hammerstraße
Die Geschichte der Plauener Hautklinik reicht bei genauerer Betrachtung bis in das
erste Plauener Krankenhaus in der Hammerstraße 28 zurück. Bereits bei Inbetriebnahme
dieser Einrichtung im Jahre 1860 werden 4 der insgesamt 34 verfügbaren Betten explizit
für Hautkranke ausgewiesen. Diese Tatsache überrascht insbesondere angesichts der
fachübergreifenden Einteilung der übrigen Bettenkapazität: 2 Betten erster Klasse,
8 Betten zweiter Klasse, 16 Betten dritter Klasse sowie 3 Betten für besondere Erkrankungen
und 1 Kinderbett [1 ]
[2 ]. Freilich kann von einer Hautklinik keinesfalls die Rede sein, da die Dermatologie
und Venerologie erst allmählich Ende des 19. Jahrhunderts aus den Fächern Chirurgie
und Innere Medizin hervorging.
Auch in Plauen stand die Dermatologie, nicht zuletzt bedingt durch die damals im Vordergrund
stehenden unliebsamen Geschlechtserkrankungen, bis weit ins 20. Jahrhundert in einem
gewissen Emanzipationskampf gegenüber anderen Fachdisziplinen.
1889 - 1945: Krankenhaus Reichenbacher Straße
1889 - 1945: Krankenhaus Reichenbacher Straße
Das 1887 begonnene und 1889 eingeweihte städtische Krankenhaus an der Reichenbacher
Straße, bereits auf dem Gelände des heutigen Vogtland-Klinikums zwischen Reichenbacher
und Röntgen-Straße gelegen, hatte im Dachgeschoss des Hauptgebäudes eine Station für
Haut- und Geschlechtskranke mit 16 Betten eingerichtet (Abb. [1 ]). Zu diesem Zeitpunkt gab es städtische Hautkliniken bereits in Dresden, Hamburg
und Erfurt [3 ]. Für damalige Verhältnisse war die Ausstattung mit zwei Badezimmern und Aborten
schon vergleichsweise großzügig. Eine weitere deutliche Verbesserung der Krankenunterbringung
sollte im Rahmen der Erweiterungsbauten durch die Errichtung eines Pavillons für Hautkranke
(Abb. [2 ]) erreicht werden, dessen Grundsteinlegung 1904 sich jetzt zum hundertsten Male jährt.
Abb. 1 Das 1889 fertig gestellte Hauptgebäude des städtischen Krankenhauses Plauen an der
Reichenbacher Straße. Im gesamten Dachgeschoss befand sich eine Hautstation mit 16
Betten.
Abb. 2 Lageplan des städtischen Krankenhauses in Plauen an der Reichenbacher Straße von 1906
mit dem Pavillon der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten (Ziffer F).
1906 - 1927: Pavillon für Haut- und Geschlechtskranke
Nach rund zweijähriger Bauzeit wurde das für 835137 Reichsmark errichtete neue Gebäude
(Abb. [3 a - c ]) am 17. Mai 1906 mit Kranken belegt. Es umfasste eine Männer- und Frauenabteilung
mit je einem Krankensaal zu 12 und zwei Krankensälen zu 6 Betten. Durch weitere 4
bzw. 5 Einzelzimmer, 4 Kinderbetten und zwei „Absonderungsräume” ergab sich somit
eine Bettenkapazität von insgesamt maximal 63 Betten [4 ]. Trotz der Größe der Abteilung war die Betreuung der Haut- und Geschlechtskranken
damals nach wie vor der Inneren Medizin unterstellt. Der damalige Stelleninhaber („Leitender
Oberarzt”; nach heutigem Verständnis: Chefarzt) war Dr. Otto Kell, 1913 gefolgt von
dem bis in die 40er-Jahre tätigen Prof. Dr. Eduard Stadler, die beide gleichzeitig
die Innere Medizin leiteten. Wegen des Kriegsdienstes des Letzteren wurde von 1914
bis 1916 der dermatologische Facharzt Dr. Reisner eingestellt [5 ]. Die Krankenversorgung erfolgte u. a. durch so genannte „Hilfsärzte”. Durch diese
Zuordnung konnte es so unmerklich zu einer zunehmenden Vereinnahmung der Bettenkapazität
durch die Innere Abteilung kommen, wobei vor allem die Geschlechtserkrankungen bzw.
das damit verbundene Patientengut von verschiedener Seite unverhohlen als störend
empfunden wurde. Die umfangreichen Aufzeichnungen der 20er-Jahre über die Behandlungen
von Geschlechtskranken, die sich im Wesentlichen auf eine Dokumentation zahlreicher,
für den Zeitgeschmack empörender Sittenwidrigkeiten der Patienten beschränken, sprechen
dann auch recht klar den Sinn und Inhalt der damaligen Behandlung von Geschlechtserkrankungen
aus: Aufgrund der sehr beschränkten therapeutischen Möglichkeiten handelte es sich
mehr oder weniger um eine Art epidemiologisch und durchaus auch gesellschaftlich motivierte
Sicherheitsverwahrung dieser Patienten zum Schutze der Bevölkerung. 1927 wurden die
Räumlichkeiten der Hautklinik in Stationen für innere Kranke umgewandelt und nur wenige
Zimmer den Haut- und Geschlechtskranken zur Verfügung gestellt.
Abb. 3 Der 1904 begonnene, 1906 fertig gestellte Pavillon für Hautkranke mit 63 Betten auf
dem Gelände des städtischen Krankenhauses in Plauen an der Reichenbacher Straße (a ). Nach späterer Nutzung u. a. für die Urologische Klinik und die Dialyse, gegenwärtig
im Umbau zum Schulungs- und Tagungszentrum der HUMAINE Kliniken GmbH. Aus dem Inneren
des Gebäudes: Krankensaal mit Saalwärter (b ) und Badeabteilung (c ).
Die Prosperität der Stadt Plauen mit einem Anstieg der Einwohnerzahl nach der Jahrhundertwende
auf über 125000, die sich verständlicherweise auch in stetig steigenden Erfordernissen
der Krankenversorgung niederschlug und der auch die durchaus großzügig und weitsichtig
zu nennenden Investitionen der vorausgegangenen Jahrzehnte nicht mehr gerecht zu werden
vermochten, führte Ende der 20er Jahre zu Planungen eines Um- oder Neubaus des Krankenhauses.
Diese beiden Varianten wurden in einer 1928 veröffentlichten „Denkschrift über die
Neuorganisation der Krankenanstalten Plauens” vorgestellt. Darin heißt es in Bezug
auf einen Umbau: „Eine Haut- und Geschlechtskrankenabteilung ... wird nach Möglichkeit
oberhalb der Isolierbaracke (ganz im Norden des Krankenhausgeländes; Anm. d. Verf.)
mit 20 Frauen- und 20 Männerbetten und 2 gesonderten Gartenanlagen zu errichten sein.”
Das Neubauprogramm mit Aufstockung der Gesamtbettenzahl von 508 auf 584 hätte hingegen
Folgendes vorgesehen: „Eine Haut- und Geschlechtskrankenabteilung mit je 25 Betten
für Männer und Frauen. Eine vollständige Abtrennung dieser Abteilung von der Inneren
empfiehlt sich, weil Rücksicht auf das Empfinden der innerlich Kranken genommen werden
muss und weil die Geschlechtskranken einer besonderen Überwachung und Behandlung bedürfen.”
Die beabsichtigte Wirkung dieser durchaus lesenswerten Denkschrift musste leider in
der wirtschaftlich schweren Zeit und erst recht unter den völlig andersartigen Zielen
des Dritten Reiches verpuffen: Nichts davon wurde verwirklicht.
So bleibt zu vermuten, dass die eigentliche dermatologische Versorgung der Plauener
Bevölkerung in diesen Jahren doch überwiegend ambulant durch die niedergelassenen
Hautärzte geschah: Waren im Jahre 1912 nur 3 Hautärzte in den Adressbüchern geführt,
fanden sich 1930 bereits 8 Kollegen, darunter seit 1925 auch der spätere dermatologische
Chefarzt der Poliklinik Melanchthonstraße, Herr Dr. Walter Krüger (Facharzt für „Haut
und Harn, Kosmetik”). Fünf von ihnen waren nach Kriegsende noch in Plauen verblieben.
1945 - 1968: Die Nachkriegsära
1945 - 1968: Die Nachkriegsära
Aufgrund der verheerenden Kriegsfolgen, die auch zur Zerstörungen im Krankenhaus an
der Reichenbacher Straße führten, kam es neben der Ausbreitung zahlreicher Infektionskrankheiten
auch zu einer Zunahme der venerischen Erkrankungen. Dieser Entwicklung wurde durch
die Ausbildung von so genannten Hilfsvenerologen, die unter anderem auch der spätere
Chefarzt der Plauener Hautklinik, Dr. Franke, zunächst durchlief, zu begegnen versucht.
Neben Dermatologen wurden zu den sechswöchigen Kursen z. B. an der Universität Jena
überwiegend praktische Ärzte und Gynäkologen herangezogen. Die Versorgung der Kranken
erfolgte auch in Plauen zunächst in so genannten Hilfskrankenhäusern wie u. a. der
Herbartschule. Von den verantwortlichen Gesundheitsbehörden wurde schließlich die
Notwendigkeit der Errichtung einer Hautklinik erkannt, so dass in dem ehemaligen Hilfskrankenhaus
Hotel Plauener Hof und nunmehr als Poliklinik I in der Melanchthonstraße geführten
Haus neben inneren, chirurgischen, gynäkologischen, laryngologischen und orthopädischen
Bettenstationen insgesamt 80 Betten für Haut- und Geschlechtskranke eingerichtet wurden.
Diese vergleichsweise große, wenngleich etwas schamhaft unters Dach verbannte Einheit
wurde, bis zu seinem plötzlichen Tod, von dem bereits erwähnten Hautfacharzt Herrn
Dr. Krüger geleitet. Unter den Bewerbern für die frei gewordene Stelle fand sich auch
der nach dem Krieg als praktischer Arzt und später bis zu seinem Tod als niedergelassener
Dermatologe in der Ambulanz Bahnhofstraße tätige Dr. Krauss. Aufgrund der sehr guten
Referenzen fiel die Entscheidung jedoch zugunsten von MR Dr. Hermann Franke (1917
- 1995, Abb. [4 ]). Nach seinem Medizinstudium an der Universität Leipzig, Frontdienst und schließlich
Staatsexamen an der Uni Jena war er seit 1947 in der Dermatologie tätig. Während seiner
Tätigkeit am Landeskrankenhaus in Pfaffenroda hatte er an der Universitäts-Hautklinik
Jena eine Ausbildung als Hilfsvenerologe absolviert. Ab 1950 war er am Städtischen
Krankenhaus Weimar in der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten angestellt
und arbeitete seit 1951 zuletzt als Oberarzt an der Universitäts-Hautklinik Jena unter
Prof. Dr. med. Dr. h. c. J. Hämel. Unter dem damaligen Ärztlichen Direktor der Poliklinik
I Melanchthonstraße trat er am 2. Januar 1956 in Plauen den Dienst an. Als sein Ziel
formulierte er damals die „Weiterentwicklung der bestehenden Fachabteilung im Krankenhaus
zu einer, allen modernen Anforderungen entsprechenden Fachklinik”. Noch im selben
Jahr wurde er als Kreisbeauftragter zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten berufen.
Neben der Fachabteilung, die 1959 71 stationäre Betten umfasste, war auch noch täglich
eine Ambulanz zu betreuen. Als Einblick in den damaligen Umfang der Ambulanz seien
die Konsultationen pro Quartal genannt: II/1958 : 3891 Patienten, III/1958 : 4803
Patienten, IV/1958 : 5392 Patienten und I/1959 : 4901 Patienten. Seit 1. Februar 1961
war Dr. Franke Chefarzt der Haut- und Geschlechts-Kranken-Abteilung am Bezirkskrankenhaus
Plauen und gleichzeitig Leiter der Hautabteilung der angeschlossenen Poliklinik I,
Plauen, Dobenaustraße. Verbunden mit der Aufwertung der Einrichtung war für das Jahr
1964 die Errichtung einer neuen Hautklinik für den Versorgungsbezirk geplant. Obwohl
diese nicht verwirklicht wurde, verbesserte sich die Versorgung durch Umstrukturierungsmaßnahmen
im Plauener Gesundheitswesen in den Jahren 1967 - 1968. Dr. Franke, der jeden Tag
die Visite selbst übernahm und anschließend seinen Dienst in der Poliklinik Gartenstraße
tat, legte stets größten Wert auf gut dokumentierte Krankheitsverläufe und ausführlichste
Briefe. Sonntags schließlich ging er extra in die Klinik, um sich Zeit für die persönlichen
Nöte der Patienten zu nehmen. Sein großer Einsatz führte maßgeblich zum Aufbau der
Plauener Hautklinik und endgültigen Etablierung der Dermatologie neben den anderen
Fachdisziplinen. Darüber hinaus wurde er 1961 Leiter des Medizinischen Dienstes Plauen
- Stadt, engagierte sich als Vorsitzender des Kreiskomitees des DRK, war Betriebsarzt
im Sachsendruck Plauen und wurde zum Vorsitzenden der Fachkommission (Prüfungskomission)
für Hautkrankheiten berufen.
Abb. 4 Obermedizinalrat Dr. med. Herrmann Franke (1917 - 1995), Chefarzt der Hautklinik am
Bezirkskrankenhaus Plauen von 1968 - 1984.
1968 - 1998: Hautklinik am Hradschin
1968 - 1998: Hautklinik am Hradschin
Da das geplante Neubauvorhaben nicht zu realisieren war, erfolgte 1967 der Umzug in
das Gebäude am Hradschin. Bei diesem 1887 errichteten Gebäude handelte es sich um
die Kopie einer florentinischen Renaissance-Villa (Abb. [5 ]) im Plauener Stadtzentrum. Diese Räumlichkeiten wurden dabei quasi mit der dort
zuvor angesiedelten Frauenklinik getauscht, wobei das dermatologische Labor zunächst
in der Melanchthonstraße verblieb und erst später unters Dach am Hradschin folgte.
Am 1. Januar 1968 wurde dann die Hautklinik am Bezirkskrankenhaus Plauen, das 1959
aus dem städtischen Klinikum hervorgegangen war, am neuen Standort etabliert. Unter
dem verdienstvollen Einsatz von Herrn OMR Dr. Franke konnte jetzt aufgrund der verbesserten
baulichen Rahmenbedingungen eine zeitgemäße, qualitativ hoch stehende dermatologische
Versorgung realisiert werden, die auch zunehmend wissenschaftlichen Ansprüchen Genüge
leistete. Unter anderem trug dazu auch das anfänglich von Frau Franke zunächst nur
stundenweise betriebene Labor bei. Dort konnten z. B. Pilz-, Gram- und Methylenblaufärbungen,
Spirochätennachweis bzw. Dunkelfeldmikroskopie sowie Epicutan- und Pricktestungen
durchgeführt werden. Nicht zu Unrecht wurde der Plauener Hautklinik 1984 im Wettstreit
mit der damaligen Hautklinik Aue der Status als Leitklinik zuerkannt. Hierzu heißt
es in einem Schreiben des damaligen Chefarztes der Hautklinik am Bezirkskrankenhaus
Dresden - Friedrichstadt, Herrn Doz. Dr. sc. med. (später Prof. Dr. med. habil.) Claus
Seebacher: „Soeben habe ich den Bericht über die Besichtigung der Hautklinik in Plauen
geschrieben und darin zum Ausdruck gebracht, daß Ihre Klinik den Ansprüchen einer
modernen Weiterbildungseinrichtung voll und ganz genügt. Mit Hochachtung möchte ich
anmerken, daß Sie mit relativ begrenzten Mitteln und Möglichkeiten eine ganz ausgezeichnete
Arbeit leisten. ... Ich glaube Ihnen bescheinigen zu dürfen, wenn Sie zum Jahresende
die Klinik in andere Hände übergeben, ein solides Werk vollbracht zu haben, das es
Ihrem Nachfolger leicht machen wird, darauf aufbauend weiterzuarbeiten.”
Abb. 5 Hautklinik am Hradschin Mitte der 1990er-Jahre. Die im Plauener Stadtzentrum gelegene
Villa beherbergte die Klinik von 1968 - 1998.
Anfang 1985 übernahm Dr. sc. med. Hans-Jürgen Koch (Abb. [6 ]) die chefärztliche Leitung der Hautklinik am Bezirkskrankenhaus Plauen. Dr. Koch,
1943 in Breslau geboren, kam von der Universitäts-Hautklinik in Jena, wo er unter
Prof. Dr. med. Erwin Günther seine Facharztausbildung absolvierte und 1984 über ein
venerologisch-immunologisches Thema habilitierte und zum Oberarzt ernannt wurde [6 ]
[7 ]. Entsprechend seinem klinisch-wissenschaftlichen Schwerpunkt baute Dr. Koch ein
immunologisches und immunhistologisches Labor in der Plauener Hautklinik auf und etablierte
eine interdisziplinäre immunologische Sprechstunde. Außerdem wurde erstmals ein OP
in der Hautklinik eingerichtet. Zum Zeitpunkt der politischen Wende in Mitteldeutschland
hatte die Klinik 40 Betten und eine große poliklinische Ambulanz sowie bis zu 14 ärztliche
Mitarbeiter. Dr. Koch gelang es, die Klinik auch durch diesen kritischen Umbruch zu
führen, und begründete gemeinsam mit Prof. Dr. med. Otto Hornstein von der Universitäts-Hautklinik
in Erlangen und der Jenaer Hautklinik die Tradition der Dreiklinikstagung, die insbesondere
klinisch tätige Dermatologen der alten und neuen Bundesländer bis 1994 regelmäßig
zusammenführte. Im Herbst 1992 war die Plauener Hautklinik Ausrichter der ersten Gemeinschaftstagung
der Sächsischen Dermatologischen Gesellschaft und des Landesverbandes Sachsen des
Berufsverbandes Deutscher Dermatologen, die in Taltitz stattfand. Im Jahr 1993 erhielt
das seit 1990 in Vogtland-Klinikum Plauen umbenannte städtische Klinikum den Status
eines Akademischen Lehrkrankenhauses der Universität Leipzig. 1993 wurde Dr. med.
habil. Koch als Chefarzt an die größere Hautklinik des DRK-Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein
berufen und verließ die Plauener Hautklinik im Frühjahr 1994. In seiner Chemnitzer
Zeit wurde ihm von der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig die akademische
Bezeichnung „Professor” verliehen.
Abb. 6 Prof. Dr. med. habil. Hans-Jürgen Koch (geb. 1943), Chefarzt der Hautklinik des Bezirkskrankenhauses
und später des Vogtland-Klinikums Plauen von 1985 - 1994, im Kreise seiner Mitarbeiter
anlässlich seines 50. Geburtstages.
Nach einer Verzögerung von einigen Monaten, bedingt durch die Umwandlung des Vogtland-
Klinikums in einen Eigenbetrieb der Stadt Plauen trat zum Januar 1995 Priv.-Doz. Dr.
med. habil. Lutz Kowalzick (Abb. [7 ]), der bereits im August 1994 als Nachfolger zum Chefarzt der Hautklinik Plauen berufen
wurde, sein Amt an. Kowalzick wurde 1957 in Brandenburg an der Havel geboren und absolvierte
sein Medizinstudium an der Universität Hamburg. An der dortigen Universitätshautklinik
durchlief er seine Weiterbildung zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
als Schüler von Prof. Dr. med. Theodor Nasemann. Zuletzt war er an dieser Klinik als
Oberarzt tätig, wo er sich unter Prof. Dr. med. Dr. phil. Johannes Ring über ein dermatoonkologisches
Thema habilitierte. Die Hamburger medizinische Fakultät verlieh ihm dann auch die
akademische Bezeichnung „Professor”. Bei seinem Amtsantritt verfügte die Plauener
Hautklinik über 30 vollstationäre Betten. Schwerpunkte seiner klinischen Tätigkeit
sind neben der Dermatoonkologie auch die Licht-Diagnostik und -Therapie der Haut.
Speziell in diesen Bereichen wurden von ihm neue diagnostische und therapeutische
Verfahren etabliert und die entsprechenden Geräte angeschafft. Zu diesem Zeitpunkt
war noch vorgesehen, dass die Hautklinik binnen 5 Jahren in die grundrenovierten Räumlichkeiten
des 1904 - 1906 als Hautklinik errichteten Pavillons zurückkehren sollte.
Abb. 7 Prof. Dr. med. habil. Lutz Kowalzick (geb. 1957), Chefarzt der Klinik für Hautkrankheiten
und Allergologie des HUMAINE Vogtland-Klinikums Plauen seit 1995, kurz nach seinem
Amtsantritt.
1998: Umzug der Hautklinik in den Maximilian-Kolbe-Weg
1998: Umzug der Hautklinik in den Maximilian-Kolbe-Weg
Im August 1998 erfolgte stattdessen der interimistisch angelegte Umzug der Hautklinik
in die teilrekonstruierte ehemalige orthopädische Klinik im Stadtteil Reusa, die ursprünglich
in der Nachkriegszeit als Tuberkulose-Heilstätte errichtet worden war (Abb. [8 ]). Durch diesen Umzug konnten die bislang beengten Verhältnisse, insbesondere auch
in den Funktionsräumen, entscheidend verbessert werden. Die großzügigeren Räumlichkeiten
erleichterten es auch, den Einzugsbereich der Klinik weiter in den oberfränkischen
Raum auszudehnen; eine enge Kooperation mit dem städtischen Klinikum in Hof war als
Ausgangspunkt hierfür bereits Anfang der 90er-Jahre begonnen worden. Die Klinik, die
seit Juli 2000 die Bezeichnung „Klinik für Hautkrankheiten und Allergologie” trägt,
ist mittlerweile die letzte Außenklinik des Vogtland-Klinikums Plauen, das sich seit
2003 im Besitz der HUMAINE Kliniken GmbH in Ascheim/Dornach befindet, und verfügt
gegenwärtig über 25 vollstationäre und 3 tagesstationäre Betten. Neben dem Chefarzt
sind in der Klinik 4 weitere ärztliche Mitarbeiter und eine Diplom-Biologin tätig.
Diese verfassten während der bisherigen Tätigkeit von Prof. Dr. Kowalzick in Plauen
über 200 wissenschaftliche Publikationen und Kongressbeiträge, davon über 80 Orginalia
und Kasuistiken. Im Jahr 2000 erschien das Lehrbuch „Praxis der Lichtdermatosen” von
Prof. Dr. Kowalzick (unter Mitarbeit von Prof. Dr. med. H. Mensing, Hamburg, und Chefarzt
Dr. med G. Wagner, Bremerhaven) in erster Auflage. Gemeinsam mit den Hautkliniken
in Chemnitz (Prof. Dr. med. habil. H.-J. Koch) und Zwickau (Prof. Dr. med. habil.
B. Knopf) veranstaltet die Plauener Hautklinik seit 1997 die Südwestsächsische Dreiklinikstagung,
die turnusmäßig 1999 und 2002 in Plauen stattfand. Im Jahre 2000 organisierte der
seinerzeitige Oberarzt der Klinik, Priv.-Doz. Dr. med. Jörg-Martin Pönnighaus, die
zweite Tagung für Tropendermatologie und Reisemedizin in Plauen. Im November 2004
ist die Klinik anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung einer eigenständigen Hautklinik
in Plauen Gastgeber der 6. Tagung der Region Südost der Deutschen Dermatologischen
Akademie.
Abb. 8 Standort der Klinik für Hautkrankheiten und Allergologie des HUMAINE Vogtland-Klinikums
Plauen am Maximilian-Kolbe-Weg seit 1998.
Danksagung
Danksagung
Danken möchten wir den zahlreichen befragten Zeitzeugen insbesondere den Damen vom
Stadtarchiv Plauen sowie Herrn MR Dr. med. H. Zehmisch, Plauen.