intensiv 2004; 12(4): 177-180
DOI: 10.1055/s-2004-813068
Ethik

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sterbebegleitung in der Intensivmedizin[*]

Vom Umgang mit wahrnehmungsbeeinträchtigten Menschen und deren AngehörigenFred Salomon1
  • 1Klinikum Lippe-Lemgo, Lemgo
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Publication Date:
08 July 2004 (online)

Zusammenfassung

Vielen Menschen wird es zunehmend wichtiger, dem selbstbestimmten Leben auch ein Sterben folgen zu lassen, das den eigenen Vorstellungen entspricht. Wenn auch der bevorzugte Ort des Sterbens die vertraute Umgebung zu Hause ist, zeigt die Realität, dass die meisten Menschen in Deutschland in Kliniken und anderen Institutionen ihr Leben beschließen. Dort ist besonders der Tod auf der Intensivstation, wo viele Patienten mit Wahrnehmungsbeeinträchtigungen unterschiedlichen Ausmaßes betreut werden, mit Angst und Sorgen verknüpft. Dass gerade in diesen hoch technisierten Bereichen eine menschenachtende Sterbebegleitung auch bei wahrnehmungsbeeinträchtigten Menschen möglich ist, wird an drei Fallbeispielen aufgezeigt. Aus diesen Beispielen werden Gesichtspunkte abgeleitet, die mit wenig Aufwand umsetzbar sind, wenn darauf geachtet wird, dass sowohl der Sterbende als auch dessen Angehörige Respekt, Achtung, Zuwendung und persönliche Wertschätzung erfahren.

1 Überarbeitete Fassung eines Vortrages, der beim 14. Symposium Intensivmedizin + Intensivpflege am 18.2.2004 in Bremen gehalten wurde

Literatur

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1 Überarbeitete Fassung eines Vortrages, der beim 14. Symposium Intensivmedizin + Intensivpflege am 18.2.2004 in Bremen gehalten wurde

Priv. Doz. Dr. Fred Salomon

Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Klinikum Lippe-Lemgo

Rintelner Str. 85

32657 Lemgo

Email: fred.salomon@klinikum-lippe.de

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