TumorDiagnostik & Therapie 2004; 25(2): 72-76
DOI: 10.1055/s-2004-813015
Übersicht/Review

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Leukämien und Non-Hodgkin-Lymphome als Berufskrankheit anzeigen? - Ein Fragebogen als Entscheidungshilfe

When Should Leukemia oder Non-Hodgkin's Lymphoma be Reported to the Accident Insurance? - A Questionnaire as Help To Make the DecisionW. Popp1 , M. Linnemeier2
  • 1Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum EssenUmweltmedizinische Sprechstunde in der Poliklinik des Zentrums für Innere Medizin, Universitätsklinikum Essen
  • 2Herzzentrum/Medizinische Klinik 3, Helios-Klinikum Wuppertal, Klinikum der Universität Witten-Herdecke
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Publication History

Publication Date:
21 April 2004 (online)

Zusammenfassung

Die Zahl der von den deutschen Berufsgenossenschaften anerkannten Berufskrebse ist viel geringer als die von Experten angenommene Zahl. Dies gilt auch für Leukämien und Non-Hodgkin-Lymphome. Um mehr Gerechtigkeit für die Betroffenen zu schaffen und damit die Zahl der Anerkennungen zu erhöhen, sollte verstärktes Gewicht auf die Erhebung der Berufsanamnese im Hinblick auf die häufigsten Ursachen für beruflich bedingte Leukämien und Lymphome gelegt werden: Benzol und ionisierende Strahlen. Es wird ein Fragebogen vorgeschlagen, der zur Erleichterung der Berufsanamnese eingesetzt werden kann und der dem Arzt Hilfen zur Bewertung liefert.

Abstract

The German accident insurances accept a much lower number of occupational cancers than is expected by experts. This is also the case with respect to leukaemia and non-Hodgkin's lymphoma. It is necessary to raise the social fairness and the number of accepted occupational leukemias and lymphomas. Therefore, it is important to do better occupational anamnesis in each leukaemia and lymphoma patient, especially with respect to the most frequent occupational causes: benzene and ionising radiation. A questionnaire is proposed which may help to do this anamnesis and which gives help to the doctor to decide whether to make a report to the accident insurance.

Literatur

  • 1 Butz M. Beruflich verursachte Krebserkrankungen. Eine Darstellung der im Zeitraum 1978 bis 2000 anerkannten Berufskrankheiten St. Augustin; HVBG 2002
  • 2 HVBG. BK-DOK ’99. Dokumentation des Berufskrankheiten-Geschehens in Deutschland St. Augustin; 2001
  • 3 Linnemeier M. Erprobung von Fragebögen zur Erhebung der Arbeitsanamnese bei Patienten mit Leukämien und Lymphomen. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin durch die Medizinische Fakultät der Universität Essen. Essen; 2002
  • 4 Löffler M, Glake P, Hack H P. et al . Ökonomischer Nutzen der Beratung gesetzlicher Krankenkassen in Berufskrankheitenfragen.  Gesundheitswesen. 2003;  65 438-442
  • 5 Popp W, Brüning T, Straif K. Krebserkrankungen durch den Beruf.  Dt Ärztebl. 2003;  100 A-35-40

Prof. Dr. Walter Popp

Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Essen

Hufelandstr. 55

45122 Essen

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